Susanne Jansen im Gespräch mit…


…Marcus Optendrenk, Finanzminister NRW

Am 29. Juni 2022 wurde Marcus Optendrenk (CDU) als Nachfolger von Lutz Lienenkämper zum Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett Wüst II ernannt, am 30. Juni zum bestellten Mitglied des Finanzausschusses des Bundesrates. Am 8. Juli des gleichen Jahres wurde er einstimmig zum Vorsitzenden des Finanzausschusses des Bundesrates gewählt.

Herr Optendrenk, welche Stärken qualifizieren Sie aus Ihrer Sicht besonders für das Amt des Finanzministers NRW, und wie können Sie hier von Ihren bisherigen Erfahrungen als engagierter Kommunal- und Landespolitiker profitieren?

Zunächst einmal: Ich war sehr überrascht, als mich Ministerpräsident Hendrik Wüst gefragt hat, ob ich Finanzminister in der neuen Regierung werden wolle. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, zumal ich in der letzten Wahlperiode ja den Schwerpunkt eher auf Kommunalpolitik, Niederlande-Beziehungen, Demokratie-Themen und die Leitung des Hauptausschusses des Landtags gelegt hatte. Aber natürlich braucht ein Finanzminister auch ein möglichst breites Querschnittswissen, um die Anliegen der Fachminister beim Landeshaushalt beurteilen zu können. Daneben kann ich aber auch auf fast 20 Jahre Haushalts- und Finanzpolitik in NRW in verschiedenen Aufgaben zurückblicken. Auch das hilft natürlich.

Damit die Wirtschaft stark ist, muss es ein stabiles Finanz-System geben. Das gilt nicht nur für den Bund, sondern auch schon von Grund auf für die Länder. Wo gibt es Handlungsbedarf für Verbesserungen, wie könnten neue Lösungen aussehen? Welche Ziele für das Land NRW haben Sie auf Ihrer persönlichen Agenda?

Wir leben in extrem anspruchsvollen Zeiten. Das merken wir alle als Bürgerinnen und Bürger, nicht nur im Portemonnaie wegen der sehr hohen Inflation, sondern auch aufgrund der Unsicherheit infolge des Ukraine-Krieges. Wichtig ist für das Land, in diesen Zeiten stabile Landesfinanzen zu haben, um zukünftige Generationen nicht zu fesseln, aber auch in akuten Notsituationen schnell handlungsfähig zu sein. Hier wird eines der Themen sicherlich auch Hilfe für die Stadtwerke sein, damit sie als Energieversorger nicht durch die extremen Preissteigerungen beim Gas in Probleme kommen. Ich werde selbst aber auch eine Bestandsaufnahme der wichtigsten anderen Themen in den ersten 100 Tagen machen.

Natürlich wirkt sich Ihr genereller Einsatz als Finanzminister des Landes NRW auch auf den Kreis Viersen aus. Aber inwieweit werden Sie weiterhin ganz persönlich für Ihre Heimat Nettetal, mit Geburtsstadt Lobberich, und den Kreis im Einsatz bleiben?

Ich bleibe natürlich hier vor Ort verwurzelt, werde weiter meine intensive Wahlkreisarbeit als Landtagsabgeordneter machen, stehe für Bürgeranfragen zur Verfügung, bin auf Veranstaltungen und bleibe beispielsweise Kreisvorsitzender der CDU und auch Vorsitzender des TV Lobberich. Vermutlich werde ich weniger Termine wahrnehmen können als bisher. Aber es werden weiterhin viele sein. Mir ist besonders wichtig, dass ich auch in der neuen Aufgabe ansprechbar bleibe. Natürlich gibt es viele neue Aufgaben durch das Amt. Aber hier bei uns vor Ort will ich nicht Minister sein, sondern Mensch.

Sind Sie ein typischer Niederrheiner? Wenn ja, warum?

Ich liebe den Niederrhein als Heimat, die wunderbare Landschaft bei uns, aber auch den Menschenschlag. Wir Niederrheiner sind unkompliziert, heimatverbunden, gastfreundlich und feiern auch gern.

Wie verbringt und gestaltet der Privatmensch Marcus Optendrenk seine Freizeit?

Natürlich versuche ich, in meiner Freizeit Zeit für meine Familie zu haben. Daneben bin ich gerne beim Tennis, Basketball und mit dem Fahrrad unterwegs.

Ich danke Ihnen für das freundliche und interessante Gespräch, Herr Optendrenk!

Interview: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

Foto: Optendrenk

, , ,