Wenn Kinder Zeichen setzen


Breyell (red). Mit einem außergewöhnlichen Projekt sorgten geflüchtete Kinder in der Vorweihnachtszeit für Aufsehen. Sie schufen insgesamt zwölf jeweils 3,30 Meter hohe Fahnen, versehen mit bunten oder nachdenklich machenden Motiven, Fotos und unmissverständlichen Botschaften.

Die Initiative des Bürgerbüro in Breyell-Speckerfeld, das sich in der Trägerschaft des Caritasverbandes Kempen-Viersen befindet und die Zentrale der Gemeinwesenarbeit in Speckerfeld ist, hatte die Idee zu dem besonderen Projekt. Das Büro dient als Beratungsstelle und Treffpunkt, außerdem werden hier unterschiedliche Aktionen wie die ehrenamtliche Hausaufgabenhilfe koordiniert.

„Komm‘, ich zeige Dir meine Heimat!“

Um das Konzept in den Herbstferien zu verwirklichen, hatte Leiterin Manuela Nazemi-Bogda acht- bis 13-jährige Flüchtlingskinder zu einer Kreativwoche eingeladen. Vorherrschende künstlerische Themen zu den Bildern waren Botschaften wie „Komm‘, ich zeige dir mein Land“ und „Alte und neue Heimat“.

In enger Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien NRW (LAG), unterstützt vom Familienministerium NRW und professionell betreut durch die Künstler Beate Krempe und Waleed Ibrahim, entstanden so großformatige Bilder, die anschließend digitalisiert und als bedruckte, überdimensionale Fahnen hergestellt wurden. Darauf zu sehen sind die Fotos der Kinder sowie deren gemalte Bilder und Zitate.

Die wiederum zeigen, welche Einschnitte die Flucht für das Leben der Kinder mit sich bringt und wie wichtig der Begriff der Heimat ist. Angst vor Tod und Terror spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Erinnerungen an friedliche Zeiten oder ein mutiger Blick in die Zukunft.

Die Kulturfahnen, 3,30 Meter hoch und auf Ständern montiert, wurden außerdem mit der Idee konzipiert, zukünftig als Wander-Ausstellung für kulturelle, schulische, öffentliche oder kirchliche Einrichtungen zu dienen.

Weitere Informationen sind unter der Rufnummer 02153/957235 (Manuela Nazemi-Bogda) erhältlich.