– Die Natur bestmöglich unterstützen –
Lobberich (sj). Leon Kurtzke liebt die Natur, deshalb hat er sein Hobby, das ihm eine außerordentliche Herzensangelegenheit ist, zum Beruf gemacht. „Es hat mir immer schon viel Spaß gemacht, mich überwiegend in freier Natur aufzuhalten und zu arbeiten“, berichtet der 22-jährige Mitarbeiter der Baumschule Lappen strahlend. „Als Kind bin ich oft mit meinem Opa im Wald spazieren gegangen, ich habe ihm auch immer im Garten geholfen und gerne Unkraut gejätet.“
Was Kurtzke besonders fasziniert, ist die besondere Artenvielfalt der Natur und vor allem, diese zu erhalten. „Man kann eine Menge tun“, sagt er, „Taubnesseln oder Kamille destillieren und Schalen mit der Flüssigkeit in den Garten stellen. Das lockt nicht nur Bienen, sondern sämtliche Insekten an.“
Aber der Lobbericher, der auch seine Ausbildung bei der Baumschule Lappen absolvierte, interessiert sich nicht nur für die oberflächliche Schönheit der Natur, sondern er geht dabei auch in die Tiefe und hat eine Menge zu erzählen. „Mikrobiologie ist ein äußerst spannendes Thema, wenn es zum Beispiel um die Entwicklung von Resistenzen geht. Spannend findet er auch das Phänomen der Symbiose in der Natur, bei der ein Pilz mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze in Kontakt ist. Ein Beispiel: Während Algen durch Photosynthese Kohlenhydrate produzieren, die von den Pilzen aufgenommen werden, liefern Letztere den Algen Wasser und Nährsalze. Auch mit Giftpflanzen kennt Leon sich aus, oder solchen, die als giftig gelten. „Das Grünzeug der Eibe ist giftig, nicht aber die Früchte. Die Samen hingegen sind ebenfalls toxisch.“
Spannend ist auch, dass Pflanzen Metalle speichern können: „Es gibt solche, die Nickel aufnehmen und auch welche, die Gold speichern können. Hyperakkumulator nennt man ein Gewächs, das in der Lage ist, in Wasser mit sehr hohen Konzentrationen von Metallen zu wachsen.“
Was rät Kurtzke verantwortungsvollen Gartenliebhabern, wenn es um den bestmöglichen Erhalt von Flora und Fauna geht? „Es gibt Pflanzen, die man immer im Zaum halten muss, wie Giersch oder Löwenzahn, weil sie sich explosionsartig ausbreiten und andere Arten verdrängen.“ Wilden Weizen und Roggen hingegen solle man sich frei entwickeln lassen. „Und eine wilde Wiese ist für Insekten natürlich viel besser als ein gemähter Rasen, aber es sollte auch nicht alles zuwachsen. Die Wiese solle luftig und lichtdurchlässig bleiben, damit sie sich mit Leben füllen kann.“
Für Bienen, wie grundsätzlich für alle Insekten, sind vor allem auch sämtliche Staudenpflanzen gut. Damit Bienen und Vögel in extremen Trockenperioden etwas zu trinken haben, rät Kurtzke verantwortungsvollen Gartenbesitzern, Schüsseln mit Wasser aufzustellen. Auch sollte im eigenen Bereich nur Naturdünger verwendet werden, um die Artenvielfalt gesund zu halten.
Text und Foto: Susanne Jansen