Das Beste für Nettetal geben


– Gemeinsam offen in den Dialog gehen und Lösungen finden –

Von Susanne JansenDieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist DSC_1579-scaled.jpg

Lobberich (sj). Bei der konstituierenden Sitzung des elften Rates der Stadt Nettetal begrüßte das älteste Mitglied, Harald Post (82), Christian Küsters und verabschiedete Christian Wagner. Seit dem 1. November ist Christian Küsters (Die Grünen) als neuer Bürgermeister im Amt. Gemäß Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen wurde er in der vergangenen Woche vereidigt, um offiziell seine Tätigkeit aufzunehmen.

Christian Wagner: „Mir liegt Nettetal sehr am Herzen!“

An den Altbürgermeister gewandt scherzte Post (CDU) zum Abschied: „So schnell kann man alt werden“, und lobte Wagner: „Sie haben 16 Jahre lang die Verwaltung unserer Stadt vorbildlich geführt und, zusammen mit dem jeweiligen Rat, weiterentwickelt. Sie sind jung, haben die Fähigkeit, Visionen und daraus Ziele zu entwickeln und sind immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Wir behalten Sie in guter Erinnerung!“ Wagner bedauerte, dass er, nach mehr als zwei Jahrzehnten engagierter Kommunalpolitik, Abschied von der aktiven Ratsarbeit nehmen müsse. Er bat: „Sie, die neuen 50 gewählten Mitglieder des Rates, tragen nun zusammen die Verantwortung für die Zukunft unserer Stadt. Geben sie ihr Bestes für Nettetal! Es liegt nämlich auch mir sehr am Herzen!“

Als erster Fraktionsvorsitzender bedankte sich Jürgen Boyxen (CDU) bei Wagner: „Sie haben Nettetal nicht nur verwaltet, sondern gestaltet. Oft hatte man den Eindruck, dass es gar keine Verwaltungsvorgänge gibt, die Ihnen nicht präsent waren. Sie haben immer die Fäden aktiv und richtungsweisend zusammen gehalten.“

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_20201103_181618-1-scaled.jpgGuido Gahlings (Die Grünen) führte einen sportlichen Vergleich an: „Mit dem Bürgermeisteramt ist es in vielfacher Hinsicht wie mit dem Fußball – erst bist du top, dann bist du hopp. 16 Jahre haben Sie der Stadt Ihren Stempel aufgedrückt, als Mannschaft voran gebracht und auch weiter entwickelt.“ Es habe durchaus sehr erfolgreiche Spielzeiten gegeben, „auch wenn wir uns als Grünen-Fraktion manchmal eine durchaus offensivere Stellung gewünscht hätten.“ Nun habe es den deutlichen Wunsch nach einem Trainerwechsel sowie neuen Impulsen gegeben. „Wir wünschen Ihnen jenseits der Bürgermeisterliga einen neuen spannenden Job und danken für einen nimmermüden Einsatz auf der Trainerbank.“

Auch Renate Dyck (SPD) wisse, dass Wagner der Abschied aus dem Amt nicht leicht falle und betonte: „Aber die Bürger haben eine andere Entscheidung getroffen. Als gute Demokraten haben wir gelernt, das zu akzeptieren.“ Sie müsse sich ebenfalls daran gewöhnen, nicht mehr die zweite, sondern die dritte Geige in ihrer Fraktion zu spielen. „Aber auch das schaffen wir schon!“ Hajo Siemes von der WIN Wählergemeinschaft wünscht: „Für Ihren weiteren Lebensweg Glück, viel Freude, Erfolg und alles Gute, Glückauf!“

Johannes Peters (FDP) zitierte aus Wagners Bewerbungsschreiben aus dem Jahr 2001: „Sie schrieben: Es wäre für mich eine Herausforderung, nunmehr als Beigeordneter, die in verschiedenen Bereichen gewonnenen Erfahrungen zu bündeln und mich mit vollem Einsatz für ein langfristiges Ziel, die erfolgreiche Gemeindearbeit in Nettetal, einzusetzen.“ Heute, 19 Jahre später, habe sich offenbart, dass der Altbürgermeister die Herausforderung angenommen hatte. „Sie haben Führungsaufgaben in unserer Stadt in einer weiteren Entwicklung als Bürgermeister bewältigt.“ Faire und offene Diskussionen, als besonderes Charakteristikum der Demokratie, habe Wagner immer gefördert.

Christian Küsters als Bürgermeister vereidigt

Harald Post wünscht sich für alle kommenden Aufgaben die Kraft und Kreativität für beste Lösungen, infolge fairer Auseinandersetzungen. „Sehr geehrter Bürgermeister Küsters, die Bürger haben Sie in derDieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_20201103_184250_1-scaled.jpg Stichwahl mehrheitlich gewählt. Wir alle wünschen uns, dass Sie mit der Politik, mit dem ersten Beigeordneten, mit den Führungskräften und mit allen Mitarbeitern der Verwaltung unsere Stadt verantwortungsvoll, engagiert und erfolgreich führen und dass Sie dabei auch Freude haben.“

Boyxen begrüßte den neuen Bürgermeister: „Das große Vertrauen, dass die Bürger in Sie gesetzt haben, ist eine besondere Ehre, auf die Sie schon jetzt stolz sein können.“ Die kommenden Aufgaben seien so groß wie die jeweiligen Erwartungen. Ausgerechnet mit einem Lockdown beginne die Amtszeit. Schwierige Entscheidungen seien gefragt. „Dinge, die in Nettetal auf den Weg gebracht worden waren, müssen fortgesetzt werden. Neues wartet darauf, in die Wege geleitet zu werden. Die CDU-Fraktion bietet Ihnen eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit an.“

Gahlings freute sich: „Es ist mir eine ganz besondere Ehre heute, im Namen unserer neuen ungleich größeren Fraktion, zur Vereidigung gratulieren zu dürfen, vor allem deshalb, weil Sie aus unseren Reihen der Grünen kommen.“ Er gebe ihm mit auf den Weg, sich selber treu zu bleiben und sein offenes wertschätzendes Zuhören für die Anliegen der Bürger auch im neuen Amt bei zu behalten.

Für Dyck sei es eine Sternstunde gewesen. „Zum 50-jährigen Bestehen unserer Stadt wird zum ersten Mal ein neuer Bürgermeister in sein Amt eingeführt, der nicht der CDU angehört und der auch nicht als Kandidat einer einzigen Partei hervor gegangen ist, sondern von SPD, FDP und Die Grünen gemeinsam gestellt wurde. Die Bürger haben jemanden gewählt, der den Dialog mit ihnen sucht. Sie, Herr Küsters, haben an IDieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_20201103_183410-1.jpghrer Seite einen Rat, der nicht auf Konflikt, sondern auf Konsens ausgelegt ist.“

Hajo Siemes betonte: „Uns als Wählergemeinschaft war es wichtig, dass der von den Bürgern vielfach artikulierte und gewünschte Politikwechsel auch im Amt des Bürgermeisters stattfindet. Wir sehen in diesem Wechsel eine Chance, die Herausforderung der nächsten Jahre innovativ anzunehmen und Nettetal vor allem voranzubringen.“ Bei der Stichwahl habe die WIN Fraktion unter anderem mit ihrer Wahlempfehlung unterstützt, weil die Bereitschaft erkannt worden sei, gemeinsam mit der Wählergemeinschaft neue Wege zu gehen. Davon ist auch Peters überzeugt: „Sie haben uns mit Ihrer Art recht schnell davon überzeugt, dass wir gemeinsam einen Kandidaten gefunden haben, der uns auf dem Weg in die richtige Zukunft unserer Stadt begleiten will.“

Lothar Kronauer stellte fest, dass die AfD nicht wirklich glücklich mit der Neubesetzung des Bürgermeisteramtes sei: „Ich darf zu den vielen lobenden Worten auch einen Schuss Kritik einfließen lassen, wenn es mir erlaubt ist: Wir haben ganz klar auf den altbewährten Bürgermeister Wagner gesetzt. Wir waren sehr überrascht, dass das Ergebnis so hoch ausgefallen ist.“ Küsters werde es nicht leicht haben, das Vertrauen der AfD zu gewinnen. „Wir tun uns sehr schwer mit einem grünen Bürgermeister.“Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_20201103_190200.jpg

Der neue Erste Bürger der Stadt dankte auch seinem Amtsvorgänger für die Unterstützung der vergangenen Wochen sowie für geleistete Arbeit innerhalb seiner Amtszeit. Er versprach regelmäßige Stadtteilgespräche und eine besondere Bedeutung der Bürgerbeteiligung. Für die Wohnbebauung werde er neue Areale suchen, die Wirtschaft unterstützen und das Brauchtum aktiv fördern. „Auch Kunst und Kultur werden in unserer Stadt weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen. Außerdem möchte ich mich besonders für die Artenvielfalt in unserer Natur einsetzen.“ 

Küsters schloss lächelnd: „Ich bin dankbar und stolz, das Amt des Bürgermeisters von Nettetal übernehmen zu dürfen und freue mich darauf, die Zukunft unserer Stadt mit Rat und Bürgern gemeinsam zu gestalten.“ Vor allem offene Kommunikation sei hier eine wichtige Maßnahme, damit niemand abgehängt werde. „Nettetal ist stark, gerade wegen der Unterschiedlichkeit der einzelnen Ortsteile profitiert unsere Stadt als Ganzes von den Ideen und Initiativen aller Nettetaler.“

Ehrenamtliche Bürgermeistervertreter

Harald Post und Claudia Jacobi (FDP) wurden als ehrenamtliche Bürgermeistervertreter gewählt. Den jeweiligen Ortsvorsteher stellen Vera Gäbler (Breyell), Heinrich Ophoves (Hinsbeck), Claudia Willers (Kaldenkirchen), Willi Ridder (Lobberich), Harald Post (Lobberich) und Ralf Lehnen (Schaag), alle CDU.

Die nächste öffentliche Ratssitzung findet am Dienstag, 17. November, 18 Uhr, im Lobbericher Seerosensaal statt. Eine Anmeldung, unter der Rufnummer 02153/898-0, ist Voraussetzung, da die Anzahl der Zuschauerplätze begrenzt ist.

Text und Fotos: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

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