– Mit dem Camper durch den zweitgrößten Kontinent –
Lobberich (sp). Von April 2016 bis Februar dieses Jahres reisten Ramona und Hans Gladow mit ihrem Nissan-Navara durch das südliche Afrika, legten 40.000 Kilometer zurück und lernten dabei Land und Menschen kennen. Die Idee über ihre Reisen zu berichten, kam Ramona Gladow bei ihrer ersten Afrika-Tour mit einem Camper. Damals brachte sie quasi in Echtzeit ihre besonderen Erlebnisse in einem Tagebuch zu Papier. Zuvor hatte sie mit ihrem Mann Hans schon einige Male Namibia, Botswana und Südafrika bereist.
„Wir wollten auch anderen Menschen etwas von unserer Leidenschaft abgeben. Deshalb macht es mir viel Spaß, durch Bild- und Wortvorträge und mein Buch etwas von dem besonderen Zauber zu vermitteln“, erklärt sie und freut sich: „Es ist auch immer wieder schön zu sehen, wie der Afrikafunke überspringt und die Zuhörer und Leser sich von unseren Erlebnissen und Abenteuern begeistern lassen.“ So nimmt sie die Menschen mit auf eine Reise durch neun afrikanische Länder und schildert sehr persönlich die erlebten Höhen und Tiefen. „Allerdings überwiegen die Höhen!“, verspricht sie lächelnd.
So viele unglaublich schöne und herausragende aber auch verrückte Erlebnisse habe es gegeben, die sie auf die Schnelle natürlich nicht vermitteln könne. Ein paar Ereignisse und Impressionen sollen natürlich trotzdem erzählt werden:
Zunächst kauften die Gladows einen weißen Nisssan-Navara-Platinum. „Die Farbe gefiel uns auf Anhieb gut. Wer will schon mit einem schwarzen Wagen durch Afrika fahren?“, meint Ramona schmunzelnd. „Bisweilen auch skurriles Wissenswertes lernten wir bereits auf unserer Fahrt auf dem Container-Schiff, der „Bright Sky“. „Der Kapitän fragte uns, ob uns die Äquatornähe aufgefallen sei. Wir hingegen fragten uns, wie wir das bemerkt haben sollten. Er klärte uns amüsiert darüber auf, dass sich nun der Wirbel bei ablaufendem Wasser im Uhrzeigersinn dreht.“ Vor der Äquatorüberquerung war es genau umgekehrt gewesen.
Erstes Ziel in Afrika war Namibia. Besonders der Ort Opuwo habe Ramona sehr beeindruckt. „Diese Stadt muss man einfach erleben“, schwärmt sie, „sie sprudelt über vor Leben – sämtliche Kulturen Namibias vereinen sich dort.“ So habe sie Herero Frauen mit ihren großen ausladenden Hüten gesehen, die Ochsenhörner darstellen sollten. „Himbafrauen, rot angemalt, mit ihren prächtigen Frisuren und traditioneller, wenn auch spärlicher Kleidung gehörten zum Bild. Ziegen, Kühe und Hühner liefen quer durch die Stadt. Was wir dort aber vor allem bewunderten, war das besonders friedliche Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen.“
Schließlich ging es weiter nach Botswana, dann nach Sambia. „In der Nähe des Karibasees wurde die Landschaft einfach wunderschön: Wir wurden von Bergen, Felsen und viel Grün empfangen.“ Nach zwei Stunden erreichten sie schließlich den See und waren die einzigen Besucher auf dem Camp. „Es war einfach fantastisch und wir wären gerne sofort ins Wasser gesprungen. Doch das wäre sehr gefährlich gewesen: Krokodile und Warane lauerten auf ihre Beute, außerdem war der See Bilharziose verseucht. Das ist ein Saugwurm, der in den menschlichen Körper eindringen kann und sich dort von seinem Blut ernährt. Deshalb haben wir am Ufer gesessen und einen wundervollen Sonnenuntergang genossen.“
Erst eroberte das Paar Tansania, anschließend führte der Weg nach Kenia, unter anderem in die Massai Mara. „Am Morgen, als die Sonne aufging, stiegen am Horizont einige Heißluftballons auf. Silhouetten von Elefanten und Giraffen erschienen nach und nach im Dunst der Morgensonne. Tausende von Gnus wanderten nach Norden, in Richtung Mara-River. Was für ein Bild! Und was für eine unglaubliche Geräuschkulisse!“, beschreibt Ramona lachend. „Darunter mischten sich Hunderte Zebras. Alles lief kreuz und quer, aber trotzdem in die gleiche Richtung zum Mara-River.“ Dort allerdings habe es massenweise riesiger, hungriger Krokodile gegeben. „Noch trauten sich die Tiere nicht, den Fluss zu überqueren. Wir selbst mussten unsere Route durch Kenia fortsetzen und konnten das Geschehen nicht weiter verfolgen.“
Von Kenia aus fuhren Ramona und Hans zurück nach Tansania, dann nach Malawi. Weiter führte der Weg zurück nach Sambia und Botswana, schließlich von dort aus nach Südafrika. „Die Wege waren zum Teil sehr gut, zum Teil bestanden sie aus Teerstraße“, berichtet Ramona, „nach einigen Kilometern sahen wir die ersten Elefanten an einem Wasserloch, das offensichtlich nur für sie war – durch die 2 Meter hohe Umrandung konnten sie zum Wasser Schlürfen prima ihren Rüssel hinein hängen lassen.“ So habe sich ein Elefant plötzlich erschreckt und das Wasser aus dem Rüssel auf den Boden laufen lassen, als er plötzlich Ramona und Hans, sehr zu ihrer Erheiterung, hinter sich entdeckte.
In Lesotho boten Dörfer und Menschen wiederum ein völlig verändertes Bild. „Die Menschen sind eingehüllt in Decken aus Schafswolle. Sie tragen große Hüte, darunter Wollmützen, die über das Gesicht gezogen werden. Diesen Eindruck kennen wir in Deutschland nur von Skifahrern und Bankräubern“, erzählt die Lobbericherin lachend.
Wer gerne mehr über Ramonas und Hans‘ Gladows aufregende, fast ein Jahr währende Autoreise durch Afrika erfahren möchte, der ist herzlich eingeladen, ihren Vorträgen, von ihren umfangreichen Vorbereitungen, über ihre außergewöhnlichen Erlebnisse, bis hin zur Rückkehr zu lauschen und sich über Ramona Gladows Buch zu informieren.
Weitere Informationen und Kontakt per Mail: Hans-Ramona@web.de.
Text: Susanne Peters, Fotos: Gladow