Die Ärmel werden hoch gekrempelt


– Hinsbecker engagieren sich nun selbst – 

Hinsbeck. Leider kommt das Bistum Aachen auch nicht mehr für Reparaturen an der katholischen Pfarrkirche St. Peter Hinsbeck auf. Deshalb haben die Hinsbecker nun selbst die Initiative ergriffen und einen Bauverein gegründet. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als selbst aktiv zu werden, denn sonst ist die Sanierung der Kirche gefährdet“, erklärt Schriftführer Ralf Hendrix, „wir bemühen uns im Augenblick energisch darum, dass die Gemeinnützigkeit unseres Bauvereins anerkannt wird. Schließlich liegt uns unsere Dorfkirche sehr am Herzen.“ Alle Mitglieder können sich vorstellen, auch andere Wege zu gehen, um sie zu erhalten. So sei zum Beispiel die Nutzung des Gebäudes für kulturelle Veranstaltungen denkbar. „Warum die Kirche nicht auch mal als Dienstleister sehen? Andere haben dies bereits vorgemacht,“ so lautet das optimistische Resümee. Gemeint ist zum Beispiel die Alte Kirche in Lobberich, die mit ihrem Programm „Gott-Mensch-Kultur“ erfolgreich ist und so seit Jahren ein lebendiger Ort der Begegnung bleibt.

Während der Gründungsversammlung des Bauvereins St. Peter hatten viele Hinsbecker ihren Unmut über den Rückzug des Bistums aus der Finanzierung gezeigt. Letztendlich ist dieser Ärger jedoch ein optimaler Motor für etwas Neues: 27 Interessierte waren zur Versammlung ins Jugendheim gekommen und hatten rege mit diskutiert. „Es ist fünf vor zwölf. Wie viel Geld wir zunächst brauchen werden, wissen wir noch nicht. Aber wir wollen uns schon jetzt ein finanzielles Polster für zukünftige Sanierungsmaßnahmen schaffen“, hatte der Vereinsvorsitzende Peter Lennackers zuversichtlich erklärt. Der umfangreichste Punkt der Versammlung war die Erstellung der Satzung gewesen, die das 15-köpfige Gremium vorbereitet hatte. 26 der 27 Anwesenden hatten diese unterzeichnet und waren zugleich Mitglieder des Vereins geworden.

„Wir haben nun ein erklärtes Ziel: Unser Verein will die Kirche als christliches Kulturgut erhalten und als finanzieller Unterstützer des Besitzers, der Pfarre Hinsbeck, agieren“, erläutert Hendrix. Ebenso sei die Kirchensteuer als Einnahmequelle rückläufig, dies gefährde auch den Erhalt der Stellen Geistlicher. „Nun ist einfach der Zeitpunkt gekommen zu handeln, fasst Ralf Hendrix zusammen. Wir wollen unsere Mitbürger mobilisieren, uns, und damit auch sich selbst, zu unterstützen, für den Erhalt von St. Peter.“ Deshalb brauche der Verein dringend weitere Mitglieder, „Ideen, Anregungen für neue Wege und Manpower sowie Spenden“, appelliert Ralf Hendrix leidenschaftlich an die Hinsbecker. „Wir haben nun den Anfang gemacht und damit unser Schicksal selbst in die Hand genommen. Wir wollen die Bausubstanz der Kirche St. Peter Hinsbeck für die nächsten 150 Jahre erhalten. Deshalb bitten wir um weitere persönliche Initiativen.“

Einen Solidaritätsfond, innerhalb der Gemeinschaft der Gemeinden Nettetal (GdG) gebe es für Hinsbeck noch nicht. Und so bleibe abzuwarten, welche christlichen Aufträge die Kirche in den nächsten Jahren noch wahrnehmen könne. „Eines sollte man keineswegs vergessen“, meint Hendrix, „die Kirche St. Peter gehört zum Ortsbild unserer Heimat Hinsbeck. Wenn die Kirche weg wäre, dann würden wir alle merken, dass etwas fehlt. Aber dann ist es zu spät.“

Text: Susanne Peters, Fotos: Heinz Koch und Susanne Peters

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