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„Die pure Lust am Leben“


Susanne Jansen im Interview mit Prinz Alexander I.

Der 49-jährige Alexander I. (Heymann),  alias Piet, freut sich sehr über sein neues Amt als närrische Hoheit. Im von ihm so genannten ernsten Teil des Lebens ist er Steuerfachangestellter. Bereits im Jahr 1986 begann er im Kinderkarneval der Löther Rieser als Elferratsmitglied.

Du warst ja vor drei Jahren schon mal am Start. Warum amtierst Du nun erneut als Solo-Prinz?

Meine Frau Susanne  unterstützt mich bei allem und ist gerne dabei, wie auch der Rest der Familie. Sie möchte aber nicht als Prinzessin im karnevalistischen Rampenlicht stehen. Das akzeptiere ich natürlich. Es ist ja im Grunde kein zweites Mal – meine Regentschaft wurde durch die Corona-Zeit verschoben. Sicherlich hätte ich sagen können, dass ich es drei Jahre später nicht mehr machen möchte, aber dafür freue ich mich zu sehr darüber, dass ich diese Chance bekommen habe. Das ist ganz mein Ding! Und deshalb sind meine Auftritte auch hier wie immer im Karneval – spontan. Es ist einfach die pure Lust am Leben und der Spaß am Karneval. Den hatte ich schon immer. 

Wie kam es zu Deinem persönlichen Motto, und wie hast Du Dich auf die karnevalistischen Auftritte vorbereitet?

Ich habe für meine Auftritte in einem Tonstudio das Lied „Pure Lust am Leben“ der Band Geiersturzflug aus den 80er Jahren in einer Partyversion mit meinen Text neu aufnehmen lassen, dies ist mein Hauptakt. Alles Weitere werde ich spontan auf der Bühne umsetzen. Ich kann mir vorher keine Reden ausdenken, das wäre nicht meins.Vor drei Jahren war unser aller Leben durch Corona geprägt, und ich wollte einfach wieder feiern und damit die pure Lust am Leben spüren. Heute hat genau dieses Motto für mich eine andere Bedeutung: Es gab Menschen, die sich bereits freuten, mich als Prinz zu erleben und mit mir zu feiern. Manche davon leben heute unerwartet nicht mehr. Deshalb gilt jetzt: Egal was ist, egal wie schwer etwas fällt – wichtig ist, das Leben auch zu genießen. Denn eins ist doch gewiss, genau heute sind wir hier, genau heute können wir die „Pure Lust am Leben“ spüren.

Wie hat sich, aus Deiner Sicht, der Karneval im Laufe der Jahre verändert?

Man sagt ja immer, der Karneval sei eine ernste Angelegenheit. Vielleicht muss in vielen großen Vereinen noch ein Protokoll eingehalten werden. Dies gilt aber nicht für unseren und für meinen Karneval. Ich liebe es, zu feiern, zu singen und miteinander Spaß zu haben. Da darf auch mal spontan ein lockerer Spruch durchs Mikro erfolgen. Ernsthaftigkeit beschäftigt mich jeden Tag in meinem Beruf, dass brauche ich im Karneval nicht. Nach Corona merke ich schon, dass die Lust, Karneval in den Sälen zu feiern, deutlich gestiegen ist.

Wer aus Deiner Familie ist sonst noch mit „jeckem Herzen“ dabei?

Meine beiden Söhne Jonathan, 15, und Sebastian,  14 Jahre alt.  Beide treten mit mir zusammen im Karneval als die „Löther Jungs“ auf. Beide werden mich auch in meiner Session begleiten, so weit dies natürlich mit der Schule vereinbar ist. Am Tulpensonntagszug stehen beide mit mir oben auf dem Prinzenwagen.

Worauf freust Du Dich am meisten, wenn es um die Auftritte der nächsten Wochen geht?

Ich freue mich auf jeden Saal mit guter Stimmung, wo ich spontan ein Lied anstimmen kann, wo die Karnevalisten eben die „Pure Lust an Karneval“ leben. Ich freue mich aber auch auf die verschiedenen Institutionen wie Kindergärten, Pflegeheime und weitere, ebenso natürlich auf den Rathaussturm am Altweiberdonnerstag.

Wer begleitet Dich durch die Session?

Neben der Unterstützung durch meine Frau und meine Söhne als die Löther Jungs sind noch viele weitere, tolle Karnevalisten und Freunde dabei. Meine Prinzenführung besteht aus dem erweiterten Vorstand des Kaldenkirchener Karnevalsvereins. Dazu angeschlossen sind die Vereine Alles det Met, Kolping Karneval Kaldenkirchen und mein Verein, die Löther Rieser. Am Tulpensonntagszug steht meine ganze Familie als „Familienkomitee“ mit auf meinen Prinzenwagen. 

Was auf den Fotos ins Auge sticht, ist die goldene Hose in deinem Ornat. Warum trägst du keine „gemeine“ Strumpfhose?

In der Strumpfhose würde ich mich nicht wohlfühlen und es gefällt mir einfach nicht, zumal ich mit 1,73 Meter nicht gerade groß bin. Geplant waren im Jahr 2022, weil es schnell gehen musste, eine weiße Hose und schwarze Schuhe, was mir aber viel zu langweilig war. Als ich in Mönchengladbach an einer Ampel stand, sah ich spontan auf einer Gebäudewand die riesige Werbung eines Herrenausstatters. Dort stand ein Mann in goldener Hose in schwindelerregender Höhe auf einem schneebedeckten Berg. Und so war quasi als Geistesblitz die Idee zur goldenen Hose geboren! Dazu kamen noch weiße Lackschuhe – ganz mein Geschmack! Ich liebe es, durch etwas Neues und Einzigartiges zu polarisieren.

Warum möchtest Du keine Geschenke, sondern das Geld spenden?

Es wäre mir eine große Freude, wenn bei meinen Besuchen von Sachgeschenken abgesehen wird und ich stattdessen eine Spende für die Funkemariechen erhalte. Auch der Verkaufserlös der PINs geht zu Gunsten der Mädels. Denn wer strahlt am schönsten auf der Bühne? Wer erfüllt die Säle mit guter Stimmung, Tanz und Akrobatik? Wer probt das ganz Jahr dafür durch? Und das mehrfach pro Woche: unsere Funkemariechen! Für deren Ausstattung, von Hut bis Stiefel, benötigen wir circa 500 Euro. Und auf den zusätzlichen Showtanz freuen wir uns natürlich ebenfalls alle. Auch hierfür werden Kostüme angeschafft oder hergestellt. Ohne diesen Einsatz kann der Karneval nicht glänzen. Darum ist es mir ein großes Anliegen, diese Mädels zu unterstützen.

Möchtest du den Nettetalern noch etwas Persönliches sagen?

Liebe Nettetaler, mein Motto ist und bleibt etwas Grundsätzliches, nämlich „Die pure Lust am Leben“. Es ist nicht einfach so ein Lied aus den 80ern, nein, es ist meine Lebenseinstellung. Rundherum macht die Welt nicht grade Luftsprünge vor Freude, darum ist es gerade wichtig, in der Karnevalzeit mal abzuschalten und zu feiern. Dafür stehe ich gerne auf der Bühne, dafür bin ich gerne euer Nettetaler Stadtprinz. Ich möchte mit euch zusammen die pure Lust am Leben spüren, mit euch lachen und mit euch singen. Ich freue mich auf jeden Tag, an dem ich mein gold-blaues Ornat anziehe und als Nettetaler Stadtprinz durch ganz Nettetal ziehe. Und ganz besonders freue ich mich natürlich auch auf den Tulpensonntagszug, der diesmal am 2. März wieder durch Kaldenkirchen zieht.

Text: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

Fotos: Jens Perciewicz und Frank Hohnen

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