Ein Platz im Herzen


– Mit Licht und Plätzchen ins Ahrtal –

Von Susanne Jansen

Breyell. Nachdem die Klassen 5 und 6 der Gesamtschule Nettetal Ende November erfolgreich „ein Licht ins Ahrtal“ gebracht hatten, folgte eine neue Aktion, unter dem Motto #solidAHRität. „Die Back-AG, sowie einige weitere Helfer unserer Region Kempen-Viersen, haben in der letzten Novemberwoche fleißig Plätzchen gebacken, die insgesamt 150 Tütchen füllen“, erzählt Religionslehrerin und Schulseelsorgerin Eva Thönes. Die Idee zu „Ein Plätzchen im Herzen für Dich“ sei gemeinsam mit der Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer aus Altenahr entstanden.

Persönlich verbunden

Thönes ließ es sich nicht nehmen, die Plätzchentüten für die Gemeindemitglieder im Ahrtal, mitsamt weihnachtlichen Grußkarten, persönlich zu übergeben. Zugleich machte sie sich ein Bild von der Lage vor Ort. Die Gemeindereferentin der Gemeinschaft der Gemeinden Nettetal (GdG) hatte einige Jahre zuvor in einer Pfarreiengemeinschaft im Ahrtal gearbeitet und dort viele nette Menschen kennengelernt. „Daher habe ich nicht nur Bezug zur Region, sondern fühle mich ihr persönlich sehr verbunden“, sagt sie lächelnd.

Dankbar für Unterstützung

„Man kann sich nicht vorstellen, wie schrecklich es dort immer noch aussieht. Die Menschen dort haben schon Etliches geschafft, aber es ist noch immer sehr viel zu tun. Ich bin sehr traurig über das, was das Unwetter hinterlassen hat, aber auch dankbar für das, was ich selbst habe. Und ich danke allen, die mich bei dieser Aktion unterstützt haben!“

Schneise der Verwüstung

Von Altenburg bis Altenahr ist eine Schneise der Verwüstung zu sehen. In Altenburg stehen noch zehn Häuser, die keine größeren Schäden zu verzeichnen haben. Der Zustand der Hauswände bis in den ersten Stock lasse erahnen, wie hoch das Wasser gestanden haben muss, so Thönes. „Im Gespräch mit Pastor Spiller und Gemeindereferentin Kremer-Breuer, die sich täglich unermüdlich für ihre Pfarreien einsetzten, wurde mir klar, dass das Unheil flussaufwärts noch viel schlimmer sein muss. Die Häuser, die neben dem Pfarrhaus standen, in dem ich damals mein Büro hatte, sind vollständig weggespült worden.“

Herzlichkeit ist geblieben

Die Gemeindereferentin verstehe nicht, dass es immer noch Menschen gebe, die den Klimawandel nicht ernst nehmen und das Ganze herunter spielen. „Die Bilder und Eindrücke, die sich mir geboten haben waren erschreckend, traurig und unfassbar.“ Allerdings habe sie quasi auch Erfreuliches erlebt, das Mut mache, so Thönes. „Die Menschen haben sich selber nicht verloren. Die Herzlichkeit und Ehrlichkeit, Eigenschaften die ich in meiner Zeit in der Region bei vielen Menschen dort kennen und schätzen gelernt habe, die ist nicht verloren gegangen.“

Text: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

Fotos: Thönes

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