– Gottes Spuren suchen und selbst welche hinterlassen –
Von Susanne Jansen
Lobberich. „Wir sind zur Kirche St. Sebastian gepilgert und haben dort mit den Vorschulkindern unsere Spuren hinterlassen“, erzählt Miriam Schatten lächelnd. Alle Kindergärten hatten ihre kreativen Spuren, im Rahmen der Aktion „Spurensuche, nicht nur ein Weg für Kinder“, per Post zum Bistum Aachen geschickt. „Wir wollten aber Gottes Nähe direkt selbst entdecken und haben uns deshalb auf unseren ersten Ausflug in diesem Jahr begeben“, ergänzt die Leiterin der Kindertagesstätte St. Sebastian lächelnd.
Erster Ausflug während Corona
Jedes Vorschulkind des Lobbericher Kindergartens hatte einen Fußabdruck auf Papier gemacht und ausgeschnitten. Diese kleinen Kreativwerke legten die „Großen“ aus der KiTa in der Kirche ab. „Wegen Corona war dies unser erster Spaziergang außerhalb des Kindergartens, in diesem Jahr. Wir waren froh, dass die Kinder nun mal endlich etwas Anderes als ihre Einrichtung gesehen haben“, Schatten erleichtert. Natürlich waren auch die Erzieherinnen dabei, und „Angela Müller hat dort stimmungsvoll Gitarre gespielt, während wir gesungen haben. Die Gemeindereferentin der GdG besucht uns einmal die Woche, um, im Sinne religiöser Pädagogik, die Kinder zum Singen und Springen zu motivieren.“
Zusammen spielen!
Bis kurz vor den Sommerferien waren die Kinder strikt in vier Gruppen nach Alter getrennt gewesen, mittlerweile treffen sie sich wieder gemeinsam auf dem Außengelände. „Es gab keinerlei übergreifende Kontakte. Nun sind wir wieder alle zusammen“, sagt Schatten strahlend. Ihre große Freude darüber, bringen auch die fünf- und sechsjährigen Vorschulkinder, wie Jasper, Helen, Noah, Lena und Frederick strahlend zum Ausdruck. „Am schönsten ist, dass ich nun auch im Kindergarten wieder mit meinem Bruder und meinen anderen Freunden zusammen spielen kann!“ Es sei natürlich insgesamt und für alle Beteiligten eine schwierige Zeit gewesen. „Für viele Familien war es ein Hochseilakt, Beruf und Betreuung unter einen Hut zu bringen“, sagt Schatten ernst. „Viele erlebten ein angespanntes Arbeitsverhältnis, weil Firmen ja auch gucken mussten, wie alles organisatorisch weiterläuft. Das belastet alles auch menschlich. Jetzt sind alle erleichtert, aber auch noch ein bisschen ängstlich, wie es im neuen Jahr, nach den Sommerferien, tatsächlich weitergeht.“
Abenteuer „Schule“
Die Schulkinder jedenfalls freuen sich bereits auf ihren neuen Lebensabschnitt „Schule“ – ein Abenteuer! „Ich freue mich aufs Lernen und dass ich meine Schwester morgens auch wieder sehe.“ Am meisten haben die Kinder während der Zeit ihre Freunde vermisst, und als sie temporär den Kindergarten nicht besuchen konnten, natürlich auch die Einrichtung selbst. „Und die Erzieherinnen!“
Vermissen…
Einen Vorschulbesuch gab es diesmal wegen der Kontaktbeschränkungen nicht, erklärt Schatten, „aber es waren zwei Lehrer von der Gemeinschaftsgrundschule bei uns, um die Kinder schon mal kennen zu lernen.“ Die zukünftigen Schulkinder gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Ich werde die Erzieherinnen vermissen und das Spielzeug aus dem Nebenraum. Wir haben immer Papierflieger gebastelt.“ Noah weiß schon jetzt, dass er Miriam vermissen wird, und Jasper sagt: „Meinen besten Kumpel kann ich dann nicht mehr sooft sehen. Aber ein paar meiner Freunde kommen mit zur Schule.“
Die nettesten Kinder der Welt
Die Leiterin selbst bewältigte bravourös ein anstrengendes erstes Jahr. „Im August letzten Jahres übernahm ich die Leitung. Das war unter diesen Umständen eine Riesenherausforderung und gestaltete sich sehr speziell. So etwas hat es ja noch nie zuvor gegeben.“ Sie konnte nicht an Schulungen teilnehmen, um dabei obendrein vom Erfahrungsaustausch zu profitieren. „Es war ein Marathon. Aber ich habe es geschafft! Ich mag den Kindergarten sehr, habe nette Eltern kennen gelernt und die Unterstützung toller Kolleginnen“, resümiert die Mönchengladbacherin strahlend. Schmunzelnd ergänzt sie: „Außerdem habe ich die nettesten Kinder auf der ganzen Welt in meinem Kindergarten.“ Das quittieren die Kinder mit einem ohrenbetäubenden: „Jaaa!!“ Sie freue sich sehr, im Katholischen Kindergarten angekommen zu sein, viele großartige Erfahrungen gemacht zu haben und sei äußerst stolz, dass alle, zum Besten der Kinder, außerordentlich gut zusammen arbeiteten. Schatten fügt zuversichtlich hinzu: „Das war eine ganz besondere Bewährungsprobe! Nun freue ich mich auf ein hoffentlich normales Kindergartenleben, das ich bisher noch gar nicht kennen lernen konnte.“
Text: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen
Fotos: Miriam Schatten