Freiheit und Selbstbestimmung


– Friedlicher Protestmarsch in Lobberich –

Von Susanne Jansen

Lobberich. Geschätzt 120 mit Lichterketten und Schildern ausgerüstete Bürger fanden sich am vergangenen Mittwoch zwischen Sparkasse und Rathaus ein, um durch die Lobbericher Innenstadt zu spazieren: Eine friedliche Protestbewegung gegen die geplante Impfpflicht sowie die aktuellen Corona-Maßnahmen.

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Leidenschaftlicher Appell

Die Organisatorin beklagt unter anderem, dass die Gesamtheit der Corona-Maßnahmen Milliarden an Steuergeldern, alle Bürger betreffend, verschlinge. Sie appelliert leidenschaftlich: „Es sind unser aller Steuergelder! Wir gehen für die sofortige Beendigung der Corona-Maßnahmen! Wir gehen für den Rücktritt der Politiker, wir gehen für die Freiheit, und wir gehen für den Frieden im Land. Wir gehen gegen eine Spaltung der Gesellschaft in Deutschland!“ Sie verweist auf nicht eingehaltene Versprechen der Politik: „Zuvor war geimpft in Ordnung, dann war geimpft auch nicht mehr OK, und jetzt muss geboostert werden.“ Eben das habe nichts mehr mit Pflicht zu tun, das sei Erpressung. Die auf dem Parkplatz versammelten Spaziergänger quittieren dies mit tosendem Beifall. Die Organisatorin fährt ironisch fort: „Wir lassen uns nicht impfen – kein Problem! Dann verlierst du halt deinen Job. Wird akzeptiert, na klar!“, und fordert lautstark: „Ich möchte nicht in einer Diktatur leben! Ich gehe für die Demokratie. Und wer dafür geht, der geht mit!“

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Ein stilles Zeichen

Etwas abseits der Menschenmenge stehen zwei „Gegendemonstranten“, um ihrerseits Haltung zu beziehen. Sie haben 62 Kerzen aufgestellt und angezündet. „Es geht darum, Menschen zu schützen, und daran wollen wir an dieser Stelle erinnern. Wir wollen die Bühne nicht den Querdenkern überlassen.“ Er selbst wolle keine unnötige Aufmerksamkeit, in irgendeiner Weise, betont der Nettetaler ruhig. „Wir sind einfach nur hier, um darauf hinzuweisen, dass hier in Nettetal alleine 62 Menschen an Corona gestorben sind“, fügt seine Begleiterin hinzu, „mit einem stillen Zeichen. Auch wenn man nur ein oder zwei Menschen erreichen kann, dann haben wir schon einen großen Erfolg errungen.“

Friedlich, aber nicht still

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Harmonisch, aber nicht still setzen sich die Spaziergänger in Bewegung, um mit ihren Botschaften die Menschen vor Ort zu erreichen und zu motivieren. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Freiheit raubt!“, ertönt es aus einem Megafon und im Chor, begleitet von Trillerpfeifen sowie Jubelrufen. Und stets aufs Neue, in einem wiederkehrenden Singsang: „Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung!“ Zufällig auf den Gehwegen flanierende oder auf Balkonen stehende Bürger werden immer wieder lautstark aufgefordert: „Freiheit und Selbstbestimmung! Schließt euch an! Schließt euch an!“ Die Reaktionen wirken durchweg positiv, die Menschen lächeln und winken.

Störungsfreier Spaziergang

Der gesamte Spaziergang über die Steegerstraße, an Kirche und Krankenhaus vorbei, in Richtung Breyeller Straße und am Ingenhovenpark entlang, zurück zum Ausgangspunkt, verlief laut, aber friedlich. Einsatzkräfte der Polizei waren von Anfang bis Ende dabei und mussten lediglich als stille Beobachter und freundliche Begleiter eines störungsfreien Spaziergangs fungieren.

Text, Fotos und Filme: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen