Hilfe durch Firmen erbeten


– Engpässe bei medizinischer Schutzausrüstung –

Kreis Viersen. Aufgrund der starken Frage nach medizinischer Schutzausrüstung, während der Coronavirus-Pandemie, bittet der Kreis Viersen die heimischen Wirtschaftsunternehmen um Unterstützung. Firmen, die Schutzausrüstung vorrätig haben, selbst produzieren oder ihre Herstellung dahingehend umstellen können, sind aufgerufen, sich zu melden. Dies ist ab Donnerstag, 2. April, über die Rufnummern 02162/39-2401 oder -2402 , werktags, von 9 bis 16 Uhr, möglich.

Benötigt werden Desinfektionsmittel, Schutzmasken und –brillen, Schutzbekleidung und -kittel sowie Handschuhe. „Kürzlich haben wir einzelne Posten beschafft – so wie es der hart umkämpfte Markt zulässt“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. „Diese Einzelbestellungen machen aber auch deutlich: Obwohl wir sowie die übrigen Kreise und kreisfreien Städte seit Wochen wiederholt auf den dringenden Bedarf an Schutzausrüstung hinweisen, stellt das Land NRW nicht annähernd ausreichend Materialien zur Verfügung. Vor dem Hintergrund des Verwaltungsaufwandes, der Nachfrage-Bündelung und nicht zuletzt, um Missbrauch und Betrug zu verhindern, wäre es wesentlich sinnvoller, wenn das Land endlich die Beschaffung zentral organisieren würde.“

Solange dies nicht geschieht, seien die Kommunen gezwungen, eigenständig andere Wege zu gehen. „Die Ressourcen werden auch im Kreis Viersen knapp. Um die Versorgung in Krankenhäusern, Rettungsdienst und Pflegeeinrichtungen sicherzustellen, sind wir dringend auf eine kontinuierliche Versorgung mit medizinischer Schutzbekleidung und –ausrüstung angewiesen“, sagt der Landrat. „Es wäre hervorragend, wenn uns Unternehmen aus dem Kreis Viersen und der Region dabei unterstützen.“

Gesundheitsdezernentin und Krisenstabsleitung Katarina Esser: „Seit unser Krisenstab zum ersten Mal zusammenkommen ist, haben wir die Materialversorgung im Auge. Einige unserer Kräfte sind kontinuierlich damit beschäftigt, Kontakt zu Herstellern und Lieferanten aufzunehmen, Angebote zu prüfen und Material zu bestellen.“ Auch mit den zuständigen Stellen beim Bund und Land NRW sei der Kreis Viersen in Kontakt. Allerdings sei der Markt für diese Produkte aktuell weltweit stark umkämpft. Hinzu komme: Die angebotenen Waren entsprechen nicht immer den gesetzlichen Vorgaben. Nicht alle Anbieter seien seriös. Unterstützung durch Firmen aus der Region würde helfen, Engpässe bei bestimmten Waren zu vermeiden.

Hintergrund
Der Kreis Viersen koordiniert die Versorgung der Krankenhäuser, des Rettungsdienstes, der Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe mit der nötigen Schutzausrüstung. Die niedergelassenen Ärzte werden von den Kassenärztlichen Vereinigungen versorgt. Allerdings melden auch Arztpraxen Engpässe. Eine Lieferung ist jedoch inzwischen angekündigt.
Weitere Informationen: www.kreis-viersen.de/corona

(red) Foto: OrnaW/pixabay

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