Historie neu entdecken und lebendig halten


– Drei Spannende Geschichtsstätten laden am Tag des offenen Denkmals ein –

Breyell (sp). „Historie erhalten und begreifbar machen“, das liegt Reinhard Rankers (1. Vorsitzender des Vereins Breyeller Kirchturm) sehr am Herzen. Auch Susanne Fritzsche (Technische Verwaltung, Stadt Nettetal) weist darauf hin, wie wichtig der Erhalt von Kulturgut sei: „Denkmäler und damit Geschichte lebendig halten, dazu möchten wir gerne unseren Teil beitragen.“  Unter dem Motto „Breyell im Laufe der Zeit“ lädt der Ortsteil am Sonntag, 11. September, die ganze Familiezum Tag des offenen Denkmals ein. Die Organisation liegt in den Händen des Fördervereins Breyeller Kirchturm, beim Heimatverein Henese Fleck, dem Feuerwehrmuseum, der A&S Archäologie sowie bei der Stadt Nettetal. Beginn ist um 10 Uhr, am Lambertimarkt. Die Eröffnungsrede hält Bürgermeister Christian Wagner. Den Abschluss bildet die letzte archäologische Führung um 14.30 Uhr. 

Es gibt zwei Stadtführungen im Laufe des Tages. Außerdem können drei Stationen im besonderen besucht und erkundet werden. Als eine von drei Stationen lädt der „Alte Lambert“ zum Erklimmen der Wendeltreppe bis unters Dach ein. Außerdem ziert den Turm ab dem 11. September ein neues Kleinod, eine Geschichtstafel, die dank ihr Symbolkraft auf eine spannende historische Reise entführt. Der Entwurf stammt von Rolf Ingenrieth, produziert wurde die Tafel in äußerst aufwändiger, liebevoller Kleinarbeit von Frank Jansen (3-D-Zerspannungstechnik). Für die Vielzahl an Arbeitsstunden stellte er keinen Cent in Rechnung. Die Materialkosten übernahm als Hauptsponsor die Sparkasse Krefeld.  „Ich freue mich darüber, einen Beitrag zum Erhalt unseres Breyeller Kulturgutes zu leisten“, fasst Jansen lächelnd zusammen.

„Für mich hat die Bronzetafel den Vorteil, dass sie in ihrer Funktion mit dem von uns heraus gegebenen Geschichtsbuch „Von Breidele bis Nettetal-Breyell“ im Dialog steht. So lässt sich leicht der Bogen innerhalb der Historie spannen und ich muss nicht mehr lange nachdenken, was ich wie in der Kürze im Zusammenhang erzähle“, erläutert Rolf Ingenrieth schmunzelnd. Anhand von 22 Symbolen erklären sich auf der Bronzetafel ausgewählte Aspekte der Breyeller Ortsgeschichte quasi grafisch von selbst. Zumindest fungieren sie als abstrakte historischer Wegweiser und können mit Hilfe des Geschichtsbuches vertiefend erklärt werden. Ein Hinweis ist zum Beispiel die Figur des Breyeller Kiependraegers. Welche Geschichten ranken sich um ihn und wo liegt sein zeitlicher Ursprung? Das sind Fragen, die mit Hilfe des literarischen Werkes im Kontext beantwortet werden können.

Eine weitere interessante Anlaufstelle am Tag des offenen Denkmals wird das Breyeller Feuerwehrmuseum, am Kastell 9, sein. Viele historische Schätze laden dort zum Bestaunen ein. Dritter im Bunde ist ein archäologischer Fundort, zufällig entdeckt und zu besichtigen „Am Kreuzweg“. Dort wurden unerwartet die Überreste einer römischen Hofstelle frei gelegt, die aus mindestens einem Haupt- und zwei Nebengebäuden bestehen. Außerdem wurden dort diverse Scherben sowie drei Brunnen gefunden. Letztere werden zur Zeit näher untersucht, die ersten spannenden Artefakte werden am Tag des offenen Denkmals präsentiert werden.

Doch zurück zum Alten Kirchturm, dem pulsierenden Herzstück Breyells, in dem unter anderem Lesungen für Kinder angeboten, Trauungen zelebriert und Feste mit bis zu 30 Personen gefeiert werden. Der charmante Turm, seit nunmehr rund 65 Jahren stolz auf dem Breyeller Markplatz emporragend, ist für die Breyeller ein lebendiger Zeitzeuge, den sie, den Jahrhunderten trotzend, mit viel mühevollem Einsatz, vor allem durch den Verein Breyeller Kirchturm, pflegen und als besonderes Wahrzeichen am Leben halten. 

Reinhard Rankers zitiert versonnen Ferdi Reugels, als einen der großen Unterstützer der ersten Stunde. Er habe dem Breyeller Denkmal, zum Dank seines Erhalts, folgendermaßen Stimme verliehen: „Hurra, ich lebe!“ Rankers endet: „Ziel erreicht, altes Denkmal wieder mit Leben erfüllt.“

WISSEN KOMPAKT

„Der Alte Lambert“

Im November 1999 wurde der Kirchturm eingerüstet, der Abschluss der äußeren Sanierungsarbeiten erfolgte im Jahr 2001. Seit dem Herbst 2014 wird der Turm auch als Trauzimmer genutzt.

Der Fördervein Alter Kirchturm

Gegründet wurde der Förderverein Alter Kirchturm e.v. im Jahr 1998 mit 82 Mitgliedern (aktuell Zahl: über 300). Durch einen Nutzungsvertrag verpflichtete sich der Förderverein, alle Baumaßnahmen, die der Nutzung des Turms dienen, aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Dank der Fördergelder erfolgten nicht nur die reinen Sanierungsarbeiten im Laufe der Jahre, auch der Ausbau des Turms sowie eine Aussichtsplattform wurden möglich. Seit dem Jahr 2000 wurden so 270.000 Euro durch die Volksbank, die Sparkasse sowie den Lions Club investiert.

Das Feuerwehrmuseum

Das Museum ist in den Monaten April bis Oktober, sonntags, von 10.30 bis 12.30 Uhr, geöffnet. Gruppenbesuche und Führungen sind, nach telefonischer Vereinbarung, ganzjährig möglich.

Weitere Informationen: www.alter-kirchturm.de

Auskünfte erhält man unter der Rufnummer: 02157/3026680

Fotos: Susanne Peters und Stadt Nettetal

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Foto: Susanne Peters

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Foto: Susanne Peters

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Foto: Stadt Nettetal

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Foto: Susanne Peters

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Foto: Susanne Peters

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Foto: Stadt NettetalTagDesDenkmalsBreyell (1)

Foto: Stadt Nettetal

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Flyer: privat