Kooperation lebendig gestalten


– Seidenhof und ZAPUH Grenzland: Erfahrungsaustausch und perfekte Ergänzung – 

Von Susanne Jansen

Lobberich/Brüggen. Das Zentrum für Betreuung und Pflege Seidenhof hat mit dem unabhängigen Hospizdienst ZAPUH Grenzland eine Kooperation vereinbart. Im Fokus stehen gemeinsam geplante Fortbildungen, zu hospizlichen Fragen, für Ehren- und Hauptamtliche. „Wir vom Seidenhof sind bereit, unser fachliches Knowhow in Altersfragen in die Arbeit des Hospizdienstes einzubringen“, sagt Kathrin Grulke, Leiterin des Seidenhof. Zugleich werde die Arbeit in der Pflege durch die begleitende Betreuung von ZAPUH Grenzland ergänzt.

Bei der Pflege im Seidenhof greift das ganzheitliche Konzept, von der Wohnung, über die Kurzzeitpflege und Tagespflege bis zur Vollstationären Pflege. „Dazu gehört auch, dass wir Menschen sehr lange in den einzelnen Lebensphasen begleiten. Und eben auf diesem Weg, bis zum Schluss, kann auch ZAPUH perfekt unterstützen“, erläutert Grulke lächelnd. Die konkrete Zusammenarbeit müsse hier sukzessive im Alltag eingeübt werden. Die Mönchengladbacherin beschreibt: „Meine Vision ist es, dass sich alle im Gesundheitswesen gut vernetzen, damit, trotz der Alterspyramide und bei allem gesellschaftlichen Wandel, ein würdevolles, solidarisches Leben bis ins hohe Alter möglich ist. Auch ein empathisch begleitetes Sterben gehört in diesem Sinne zum Leben dazu.“Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_20201119_112025.jpg

Ida Lamp von ZAPUH Grenzland ist über die Kooperation ebenfalls sehr glücklich. „Anfangs waren wir hauptsächlich in Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten tätig. In der letzten Zeit kommen vermehrt Anfragen aus Nettetal dazu, was ehrenamtliche Tätigkeiten oder Begleitung angeht.“ Die ehrenamtliche Hospizbegleiterin Birgit Becker fügt hinzu: „Unser nächster Hospizkurs besteht sogar fast nur aus Nettetalern. Das freut uns sehr!“ Deshalb war Lamp, als sie vom neuen Seidenhof erfuhr, direkt angetan. „So können wir nicht nur innerhalb der Einrichtung Erfahrungen austauschen und voneinander lernen, sondern ZAPUH wird durch seine Präsenz vor Ort für Nettetaler auf direktem Wege ansprechbar, neben den Angeboten, die wir den Bewohnern unterbreiten.“ Grulke ist überzeugt: „Was uns außerdem verbindet und auch zusammenwachsen lässt, ist der Umstand, dass wir als Seidenhof noch in den Anfängen stecken, obwohl in diesem Jahr, mit Hilfe meines sehr engagierten Teams, schon jede Menge passiert ist.“

Lamp ist der gleichen Meinung. „Kooperation ist nicht das, was auf dem Papier steht. Es ist das, was das Leben bringt. Wir wollen bald eine Fortbildung für Betreuungskräfte und Ehrenamtler im Bereich palliative Praxis machen“, sagt die leitende Fachkraft des Hospizdienstes und bedauert: „Leider verzögert sich das Ganze erstmal unter Corona-Bedingungen. Aber wir sind natürlich emsig in der Vorsorgeplanung und überlegen, wie wir gemeinsam mehr auf den Weg bringen können.“ Grulke bleibt ebenfalls optimistisch: „Menschen brauchen immer eine Perspektive, ohne die geht es nicht. Auch während Corona-Pandemie muss man sich immer sagen: Irgendwann haben wir auch diese anspruchsvolle Zeit hinter uns gebracht.

Text und Foto: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen