Kräutervielfalt am Windmühlenbruch


– Die wunderbare Heilkraft von Mutter Natur –

Von Susanne Jansen

Lobberich. Leon Kurtzke, Gärtner für den Fachbereich Baumschulen, und Yoga Trainerin Meral Sushila Thoms luden gemeinsam zu einer wunderbaren Wanderung um das Windmühlenbruch ein. Acht Hobby Naturkundler fanden sich ein und ließen sich, vom teils strömenden Regen, ganz und gar nicht die Laune verderben. Jedoch stand nicht das hübsche Gewässer, mit seinen 132 Hektar, im Blickpunkt des Interesses. Das Duo entführte seine Gäste auf eine spannende und lehrreiche Reise durch die Welt der Heilkräuter, Sträucher und Bäume, die es am See in großer Bandbreite zu entdecken gibt!

Seltene Heilkräuter am Windmühlenbruch

„Hier findet ihr wirklich jede Menge, unter anderem Spitzwegerich, Bachminze und Weißdorn, Gundelrebe und die Eberesche mit ihren Vitamin C-reichen Vogelbeeren. Interessant sind natürlich die Kräuter, die gerade jetzt im Herbst blühen“, erklärt Kurtzke lächelnd, „darunter befinden sich auch Heilkräuter, die man sonst nirgendwo in unserer Region findet.“ Unter den Bäumen ist die Weide sein erklärter Favorit. „Die Rinde enthält Salizylsäure; sie wirkt antiviral, antibakteriell und natürlich schmerzlindernd und fiebersenkend.“ Pflanzliche Heilmittel schlagen in normaler Dosis nicht auf den Magen, erläutert der passionierte Naturliebhaber, bei industriell hergestellten Schmerzmitteln und Antibiotika sehe das schon anders aus. „Die Weidenrinde, als Tee oder Tinktur angewendet, enthält kein ätherisches Öl und besitzt deshalb keinen Eigengeschmack. Durch das Beifügen von Zitronenmelisse oder Minze kann sie geschmacklich aufgewertet werden.“

Genießen hilft heilen

Tee helfe besser, wenn er gut schmeckt, hier sei natürlich auch der Genuss und das Ritual hilfreich. „So stellt man sich entspannter auf die sich entfaltende Wirkung ein“, weiß der sympathische Lobbericher aus Erfahrung. Die Weidenrinde kann aber noch mehr: „Man kann sie bei Erkältungen inhalieren, außerdem hilft sie gegen Hautausschläge, man kann sie vorsichtig auftupfen; desinfizierend ist sie ebenfalls.“ Ein interessanter Baum, mitsamt seinen Früchten und ebenfalls am Windmühlenbruch beheimatet, ist die Rosskastanie. „Ihre Früchte werden zu Salben verarbeitet, diese wirkt durchblutungsfördernd, und sie kann bei Krampfadern eingesetzt werden.“

In zwei Richtungen effektiv

Kurtzkes absoluter Favorit ist allerdings der Weißdornstrauch. „Weißdorn ist nachweislich blutdruckregulierend, die Wirkung tritt zwei Minuten nach dem Genuss einer Tasse Tee ein. Er unterstützt das Schlagvolumen des Herzens und bewirkt eine Reinigung der Arterien.“ Weißdorn sei, anders als ein chemisches Produkt, in zwei Richtungen effektiv. „Das Kraut erkennt an deinen Zellen, ob dein Herz zu langsam oder zu schnell schlägt. Außerdem enthält es sehr viel Vitamin C und wirkt deshalb Zellmembran verjüngend. Auch in der Krebstherapie hilft es, zusätzlich zu unterstützen. Ein Medikament kann es natürlich nicht ersetzen. Aber der Weißdorn hilft, die Neubildung von Krebszellen zu blockieren.“

Reinigende Wirkung

Vor allem für Raucher sei der Ackerschachtel-Halm interessant. „Es gibt Pflanzen, die das Lungengewebe säubern können. Dieses Kraut gehört dazu, unter anderem weil es Kieselsäure enthält.“ Ebenfalls eine reinigende Wirkung hat die Brennnessel. „Sie wirkt entwässernd, entschlackend und entgiftend. Auch für Männer ist sie von besonderem Interesse, da sie Prostatakrebs vorbeugen kann.“ Außerdem enthalte sie zu 100 Prozent bioverfügbares Eisen. „Das Chlorophyll (Blattgrün) und unser Hämoglobin (Blutfarbstoff), sind bis auf den Zellkern identisch. Alles was der Körper kennt, kann er besser aufnehmen und verwerten.“

Tipps für den Kräutersammler

Zum guten Schluss hat der passionierte Naturliebhaber noch ein paar Tipps für jeden Sammler: „Man sollte nur Kräuter sammeln, die man eindeutig identifizieren kann und die auf unbelastetem Erdboden wachsen. Ich würde darauf achten, dass sich in dem Umfeld nicht viele Hunde aufhalten. Auch an gedüngten Feldrändern würde ich nicht sammeln. Ich will mir schließlich etwas Gutes und Gesundes tun, bei dem sich die positive Wirkung voll entfalten soll.“

Text: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

Fotos: Meral Sushila Thoms, Leon Kurtzke und Susanne Jansen

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