Lobberich (sp). Anfang Juni fand im italienischen Padova die Weltmeisterschaft im Bodybuilding statt, bei der 250 Athleten aus 24 Ländern vertreten waren. Einer der Titel in der Männerklasse 2 (Größe: 1,74 bis 1,80 Meter, Gewicht: 93 Kilogramm), genauer: der hervorragende dritte Platz, ging an Torsten Bunte. Zuvor hatte sich der Breyeller bei den Deutschen Meisterschaften in Alzey bereits als Vizemeister qualifiziert.
Im Rahmen einer kleinen Feier wurde Torsten Bunte nun im Rathaus für seine außergewöhnlichen Leistungen geehrt. Auch Willi Wittmann (Vorsitzender des Stadtsportverbandes) gratulierte herzlich: „Wir haben in Nettetal immer recht viele Ehrungen in den Randsportarten. Deshalb freuen wir uns um so mehr, auch mal im Bereich Kraftsport jemanden ehren zu dürfen.“ Bürgermeister Christian Wagner scherzte: „Für uns ist dieser Sieg vielleicht auch ein gutes Omen für die EM, so dass wir Deutschen am Samstag im Fußball erfolgreich sein werden.“
Torsten Bunte wurde im Jahr 1972 geboren, trainierte erst im Bereich Leichtathletik und unternahm im Alter von 16 Jahren erste Anläufe im Bereich Bodybuilding. Bereits wenige Jahre später nahm er an ersten internationalen Wettkämpfen teil. Unter anderem wurde er im Jahr 2001 bei der Internationalen Westdeutschen Meisterschaft in Düren Gesamtsieger sowie bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft in Arnstadt im Jahr 2005.
„Sie waren bereits Ende der 90er sehr erfolgreich, bevor eine zehnjährige Lücke kam, das heißt sie pausierten“, hakte Wagner nach. Er habe für die Familie zunächst den Profisport aufgegeben, so Bunte, und sei insgesamt 14 Jahre lang in der Jugendarbeit bei Union Nettetal tätig gewesen. Dort trainierte er zwei Mannschaften pro Saison im Fußball, unter anderem auch seine Söhne Joel (14) und Calvin (19). Beruflich ist er als Vertriebsmitarbeiter in der IT Branche beschäftigt.
„Danach kehrte meine besondere Leidenschaft für das Bodybuilding zurück. Damals habe ich mir gesagt, das machst du jetzt richtig“, erzählte der Sportler lächelnd, der eventuell in zwei Jahren erneut sein Können bei der Weltmeisterschaft unter Beweis stellen möchte. Seine Frau Natalie schmunzelte. „Ich habe schon so oft gehört: Das ist jetzt das letzte Mal!“
Sein Training nehme der Breyeller sehr ernst, so absolviere er dies an vier bis fünf Tagen pro Woche professionell im heimischen Keller. „Dadurch hält sich der zeitliche Aufwand in Grenzen und beschränkt sich auf eine Stunde. Wenn ich auswärts trainiere, kommen zum Beispiel Anfahrtsweg und auswärts Duschen hinzu.“ Vor allem jedoch sei beim Kraftsport die Ernährung von vordergründiger Bedeutung. In seinem Sport müsse er 365 Tage im Jahr, auch was die Ernährung betrifft, diszipliniert sein, so Bunte. „Natürlich esse ich auch hin und wieder in einem Restaurant nach Karte. Aber die Ernährung, im Grunde das ganze Leben, muss eben grundsätzlich auf den Sport abgestimmt sein.“ Zwei- bis dreimal im Jahr sei auch Alkohol trinken erlaubt, ein Übermaß jedoch schwemme zu viele Kohlehydrate aus und das wiederum sei ungünstig für den Sport, fasste der Bodybuilder zusammen. „Im Profisport muss man stets in seinen Körper rein hören und entsprechend auf sich achten.“ Es gebe nichts, was er nicht wisse, „aber ich lerne trotzdem noch jeden Tag dazu.“
Bei der Wertung im Wettkampf sei unter anderem, neben der durch die Diät beeinträchtigten Körperform, an zweiter Stelle die Muskulatur wichtig. Auch die Haut müsse die richtige Farbe haben, damit das Gesamtbild stimme. Vor Wettkämpfen bräune sich der 44-Jährige zweimal pro Woche auf der Sonnenbank. „Die Haut muss zusätzlich mit Selbstbräuner intensiviert werden, weil man im gleißenden Bühnenlicht sonst trotzdem kreidebleich aussieht.“
Wie sehen Buntes Pläne für die Zukunft aus? Natalie Bunte, die als Krankenschwester auch in Schichten beruflich eingebunden ist und ihren Mann eher selten zu Wettkämpfen begleitet, lachte. „Ich bleibe dem Kraftsport treu“, versicherte Torsten Bunte lächelnd.
Foto: Susanne Peters
Breyeller Torsten Bunte wurde für seine außergewöhnlichen sportlichen Erfolge geehrt (von links): Willi Wittmann, Arndt Venten (Schule, Kultur und Sport), Natalie und Torsten Bunte, Armin Schönfelder (Erster Beigeordneter) und Christian Wagner. Foto: Susanne Peters