– Flächendeckender Breitbandausbau im Kreis Viersen –
Kreis Viersen (red). „Nach erfolgreich abgeschlossenem Markt- und Interessenbekundungsverfahren will der Kreis Viersen den flächendeckenden Breitbandausbau weiter vorantreiben“, kündigt Landrat Dr. Andreas Coenen an. Die beiden Verfahren wurden in Kooperation mit den neun kreisangehörigen Kommunen und mit Unterstützung des Beratungsbüros Eifel-Net bis zum 19. September durchgeführt“, erklärt der Breitbandkoordinator des Kreises, Sebastian Cüsters.
„Auf Basis der nun vorliegenden Datengrundlage sind sowohl die unterversorgten Adressen im Kreisgebiet als auch die konkreten eigenwirtschaftlichen Ausbauaktivitäten der Telekommunikationsunternehmen bekannt“, erklärt Christian Böker, stellvertretender Leiter des Amtes für Technischen Umweltschutz und Kreisstraßen, in dem die Breitbandkoordination angesiedelt ist.
Konkret ergibt die Analyse der Ergebnisse, dass im Kreisgebiet unter Berücksichtigung der eigenwirtschaftlichen Aktivitäten der TK-Unternehmen etwa 7 Prozent der Anschriften weiterhin unterversorgt bleiben. Als unterversorgt gelten laut Förderrichtlinie des Bundes alle Anschriften mit einem Versorgungsgrad kleiner 30 Megabit pro Sekunde im Download. „Für diese Adressen ist ein Ausbau ohne eine finanzielle Unterstützung in den nächsten Jahren nicht zu erwarten“, stellt der Technische Dezernent Andreas Budde fest.
Für einen flächendeckenden Ausbau der unterversorgten Gebiete müssen nach einer unabhängigen Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsanalyse der Firma Eifel-Net voraussichtlich rund 40 Millionen Euro investiert werden. Bei einer kreisweiten Beteiligung an einem Förderprogramm zum Breitbandausbau werden im Regelfall 90 Prozent der erforderlichen Kosten von Bund und Land getragen. Da Kommunen mit Haushaltssicherungskonzept zu 100 Prozent gefördert werden, ergibt sich ein kommunaler Eigenanteil von insgesamt rund 3 Millionen Euro.
„Es ist davon auszugehen, dass das neue Bundesförderprogramm im Frühjahr 2018 vorgestellt wird und der Kreis Viersen aufgrund der durchgeführten Analysen einen Förderantrag stellen kann“, prognostiziert Cüsters. „Wir wollen mit Hilfe der Fördermittel eine flächendeckende Breitbandversorgung im Kreisgebiet herstellen und die Kommunen in diesem Bestreben unterstützen. Aus diesem Grund werden die erforderlichen Mittel in Höhe von 40 Millionen Euro im Haushaltsentwurf 2018 des Kreises veranschlagt“, erläutert der Technische Dezernent.
Auch dem Landrat liegt der flächendeckende Breitbandausbau in Kooperation mit den Kommunen am Herzen: „Insbesondere für die wirtschaftliche Entwicklung und den Erfolg unserer Region ist eine gute Breitbandinfrastruktur unabdingbar. Die Digitalisierung der Gesellschaft, der Industrie aber vor allen Dingen auch im Bildungssektor schreitet mit großen Schritten voran und setzt eine leistungsfähige Infrastruktur voraus.“
Die detaillierten Ergebnisse des Markt- und Interessenbekundungsverfahren werden in den nächsten Wochen nach und nach in den einzelnen politischen Gremien der kreisangehörigen Kommunen vorgestellt. Bereits am 6. Oktober.2017 sind die Breitbandbeauftragten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden über die aktuellen Ergebnisse informiert worden. „Durch die vorgesehene Abwicklung des Förderverfahrens für die Kommunen wird die bisherige sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und dem Kreis im Bereich Breitbandkoordination zum Nutzen der Bürger fortgesetzt“, verkündet Budde. In den nächsten Wochen werden die Details des Förderantrags mit der Festlegung der Ausbaubereiche in Absprache und nach Maßgabe der Kommunen für jedes Gemeindegebiet festgelegt.
Hinweis: Der Plan mit der Übersicht über die aktuellen Lücken in der Breitbandversorgung steht auf der Internetseite des Kreises Viersen zur Verfügung.
www.kreis-viersen.de/breitband