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Mord und Totschlag in der Feierwerkstatt


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Advertorial – Wie Arnold Küsters seine Liebe zu Cornwall entdeckte

Von Susanne Jansen

Schaag. Das Lesen und auch das Schreiben waren schon immer seine Leidenschaften sagt der in Mönchengladbach lebende, gebürtige Breyeller Arnold Küsters. Schon früh in der Realschule, so erinnert sich der Krimiautor, reifte die Idee in ihm, eines Tages selbst ein Buch zu schreiben „und damit lebendige Spuren zu hinterlassen“. Sein erstes, in der Kindheit gelesenes Buch war „Das dicke Fränzchen“ von Helmut Höfling. Selbstironie gehört ebenfalls zu seinen Stärken; schmunzelnd berichtet er: „Es ist eine Geschichte über Durchsetzungskraft, das passte gut zu mir: Ich war selber ein kleiner Dicker, aus einem Metzgerhaushalt und hatte schnell meinen Spitznamen weg.“

Der 70-Jährige ist überzeugt: Lesen ist sehr wichtig, auch wenn Bücher für junge Menschen heute oft in den Hintergrund rücken. Jedoch ändere sich dies allmählich wieder, so empfindet er es. Er selbst bezeichnet sich als Haptiker, liebt es, das gedruckte Buch in der Hand zu halten, freut sich über ein schön gestaltetes Cover und blättert gern. Der Schriftsteller, der seine Cornwall-Krimis unter dem Pseudonym Ian Bray veröffentlicht, scherzt: „Andererseits fällt dem Leser am späten Abend eventuell beim schläfrigen Wegdämmern und Senken des Hauptes das Buch auf dasselbe – da ist vielleicht das E-Book doch leichter zu händeln.“

Mord in der Feierwerkstatt

In der vergangenen Woche war Küsters in der Schaager Feierwerkstatt von Heijo Meertz zu Gast und las dort mit sonorer Stimme und beeindruckender Schauspielqualität aus seinem vierten Cornwall-Krimi „Klippensturm“ vor. „Das nostalgische und skurrile Ambiente mit seinem verspielten Charme und den eigens aufgebauten, maritimen Requisiten passte hervorragend“, schwärmt er. Dabei sei Cornwall, als Ort des düsteren Geschehens für literarischen Mord und Totschlag, alles andere als ein lang gehegter Urlaubstraum gewesen. „Ich wollte nie nach Cornwall, dort wo Europäer grundsätzlich heutzutage gerne und ständig zu Gast sind. Ich hatte eher eine deutliche Affinität zu den USA“, gesteht der Mönchengladbacher lachend, „ich kann mit der populären Rosamunde Pilcher-Romantik einfach nichts anfangen.“

Wendepunkt

„Der Wendepunkt kam, als ich meine Nachbarn schließlich auf ihrer Cornwall-Reise begleitete. Ich hatte mich angeboten, sprachlich auszuhelfen, da ich aufgrund meiner Vorbildung unter anderem des Englischen sehr mächtig bin.“ Auf der Anreise habe sich die Landschaft von Exeter bis Cornwall zunächst als scheinbar endlos karg herausgestellt. Während des Reisefortschritts jedoch habe die zunehmend begrünte Vegetation mit ihrem fantastischem Charme mehr und mehr beeindruckt, und als das Gespann die Bucht und das Ferienhaus erreicht hatte, war es buchstäblich um Küsters geschehen: „Ich wollte gar nicht mehr weg, so schön war es dort landschaftlich. Und auch die Menschen sind offen und herzlich! Mir gefällt diese Mentalität außerordentlich gut, es macht Spaß, hier ins Gespräch zu kommen!“

Genau dort, in dieser wunderschönen Bucht von Cadgwith, begegnete Küsters zufällig einem ehemaligen Polizeibeamten aus London, der nach einem schweren Unfall als Künstler arbeitete. Dieses Treffen gab die unerwartete Initialzündung: „Das ist die Vorlage für meinen Kommissar!“, entschied er spontan – obwohl er bis dahin gar nicht die Absicht gehabt hatte, einen Cornwall-Krimi zu schreiben. Und so flossen nach und nach im Zuge der folgenden Reisen und Begegnungen in Cornwall weitere Charaktere in seine ersten Bände ein.

Kuriose Anekdoten

Der Krimi-Autor, der daneben Mitglied in der Band „Hier geht was“ ist, schwärmt von wunderbaren Freundschaften, die über die Jahre in Cornwall entstanden. „Ich liebe Menschen und freue mich jederzeit über nette Begegnungen, die meine literarischen Geschichten befeuern, wofür sich die herzliche Lebensart der Briten als hervorragende Bereicherung herausstellte.“ Die Charaktere seien ihm derart ans Herz gewachsen, dass er alsdenn ein paar kuriose Anekdoten aus dem Hut zaubert: So wurde der Cornwall-Fan in dem einzigen Pub in Cadgwith, einem Ort ohne Straßenbeleuchtung und jeder Menge Taschenlampen in den Unterkünften, spontan als Mundharmonika-Spieler in einen Live-Auftritt miteinbezogen. „In Deutschland sind die Musiker spezialisierter, in England wird man einfach involviert, so wie es sich gerade ergibt“, berichtet Küsters lächelnd. Aber besonders gestaunt habe er in einem walisischen Supermarkt: „Auf der Suche nach Pizzateig sprach ich einen Verkäufer an. Er fragte, woher ich komme. Ich antwortete: Aus Mönchengladbach bei Düsseldorf, das kennen Sie nicht. Weit gefehlt!“ Der Angestellte grinste und verriet: „Ich kenne Mönchengladbach! Als Kind habe ich in Wegberg beim Bäcker die Kirschen entkernt.“ Was für eine verrückte Begegnung!

Noch nicht auserzählt

Rund 30 Zuhörer lauschten gebannt in der Feierwerkstatt und kamen später noch persönlich mit dem Krimi-Autor ins Gespräch. Amüsiert gibt Küsters hier noch eine weitere Anekdote zum Besten. „Die Leser haben entschieden – ich habe im Grunde nichts zu sagen: Eigentlich sollte die Cornwall-Reihe mit Band vier enden, aber die Geschichte ist noch nicht auserzählt“, sagt er lachend. „Ich war mir dessen zunächst nicht bewusst gewesen, musste aber anerkennen – sie haben Recht!“ Denn für einen älteren, gestandenen Leser, einen ehemaligen Geschäftsmann in leitender Position, sei sogar eine eher nebensächliche Liebesgeschichte in der Roman-Reihe wichtig: „Kriegen sie sich jetzt am Ende? Simon und Mary?“, habe dieser nachgefragt. „Ich weiß es selbst noch nicht genau, aber auch für einen Krimi ist eine Liebesgeschichte natürlich wichtig. Also wird es demnächst in Band fünf weitergehen“, verspricht der gut gelaunte Schriftsteller, der  noch nie eine Schreibblockade hatte, strahlend.

Nächster Termin in der Feierwerkstatt: Sonntag, 23. November, ab 14 Uhr, „Novemberzauber“ mit Verkauf – mittlerweile eine feste Tradition in stimmungsvoller, vorweihnachtlicher Atmosphäre.

„Unser Archiv ist eine Art Sehnsuchtsort für Nostalgiker, ein Paradies für Tiere und ein Ort zum fröhlichen Feiern für jeden Anlass“, schwärmt Heijo Meertz. Die Feierwerkstatt ist jeden ersten und dritten Samstag im Monat, von 12 bis 16 Uhr, für den Verkauf geöffnet (Speck 49b in Nettetal-Schaag).

Text und Fotos: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

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Susanne Jansen

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