Nettetal aktuell

Neues Jugendcafé für Breyell

 -Bewährtes Angebot in neuen Räumen-

Von Susanne Jansen

Breyell. Dirk Engels, bereits als Teenager ehrenamtlich in der Offenen Jugendarbeit groß geworden, leitete über 25 Jahre lang das Jugendfreizeitheim Oase. „Ich habe mich beruflich verändert, bleibe aber natürlich meinem Genre treu“, sagt er lächelnd. Der Sozialpädagoge

blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. „Rund ein viertel Jahrhundert lang habe ich mit viel Energie und Leidenschaft die Breyeller Jugendlichen betreut, habe mich vielfältig eingesetzt und unterstützt. Manchmal sogar weit über das berufliche Maß hinaus. Das schweißt schon zusammen.“ Die Jugendlichen mögen Engels, manche kamen gar im Erwachsenenalter zurück, um sich 

bei ihm noch mal für die schöne Zeit oder die Unterstützung bei der eigenen positiven Entwicklung zu bedanken.

Oase zieht um

Was der Waldnieler nicht nachvollziehen kann, ist, dass die Oase nun eine alte Arztpraxis auf dem Lötscher Weg beziehen soll. Mit einer Frist bis zum 31. März hatte die Stadt Nettetal

so Engels, die Sozialpädagogen aufgefordert, ein neues Raumkonzept zu schreiben. Andernfalls wäre die komplette Finanzierung bis zum 30. Juni dieses Jahres gestrichen worden, fügt er hinzu. „Das ist aber nicht so leicht. Ein Beispiel hierfür ist, dass für die Aktivitäten einer Mädchengruppe nicht die Einrichtung geschlossen werden dürfe – das so genannte Jugendcafé soll parallel geöffnet bleiben.

Dafür reicht aber der Platz in dem neuen Gebäude nicht aus. Die Oase hingegen war sehr groß“, erläutert Engels. „Im neuen Raum wird sich nun alles auf einer Etage abspielen, und die Toiletten befinden sich im Keller. Es gibt gerade mal Platz für ein paar Tische und einen Kicker.“ Wo dort noch ein Büro für die neue Sozialpädagogin Julia Walter untergebracht werden soll, wisse er nicht.

Neue Ära

Eines ist sicher: Für die Oase beginnt nun eine neue Ära. Jochen Müntinga sagt: „Wir brauchten die Räumlichkeiten am Kastell für 25 Geflüchtete aus der Ukraine, und die Breyeller Kinder und Jugendlichen haben sich schon lange etwas Neues gewünscht, eine Art Jugendcafé.“ Der Leiter der Stadt Nettetal erläutert: „Als Stadt, sind wir für die Landschaft der Angebote und deren Umsetzung, alle Jugendfreizeiteinrichtungen betreffend, zuständig.“ Und weil die jungen Breyeller sowieso eine Veränderung haben möchten, so Müntinga, sei die Schließung der bisherigen Oase deshalb, für die Flüchtlingsunterbringung, nur etwas vorgezogen worden. „Im Grunde zieht die Oase nur um. Ob der Name der Einrichtung so erhalten bleiben soll, oder ob es einen neuen Namen geben wird, das werden die Jugendlichen entscheiden. Ich sehe das in Partizipation.“ In der Zwischenzeit setze der Träger, der Kirchengemeindeverband Nettetal (KGV), das Spielmobil verstärkt ein. Dieses steht zum Beispiel im Sommer häufig an den Spielplätzen in den unterschiedlichen Ortsteilen Nettetals.

Weg in den Beruf ebnen

Karl-Heinz Erkens vom KGV freut sich ebenfalls auf den Umzug. Er hofft, dass das neue Jugendcafé im Sommer beziehbar ist. „Derzeit befinden sich die neu gemieteten Räumlichkeiten für das Jugendcafé im Umbau. Sie sollen für alle zugänglich werden, und es wird alles stattfinden wie bisher, von der Unterstützung bei Hausaufgaben über gemeinsames Spielen bis hin zur Ferienbetreuung.“ Natürlich bleibe die Orientierung im Bereich der Neuen Medien heutzutage genauso essenziell, wie die Unterstützung beim Schreiben von Bewerbungen. „Es ist sehr wichtig, die Jugendlichen, schon vor dem Schulabschluss, auf dem richtigen Weg in den Beruf zu begleiten und bestmöglich zu unterstützen.“

Text und Fotos: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen