Schlaue Schüler klärten Mord auf


– Mit Feuereifer bei der Sache –

Lobberich (sj). Auch in diesem Jahr durften sich Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums eine ganze Woche lang in einem simulierten Kriminalfall ausprobieren. Seit 15 Jahren bietet die Projektwoche „Dem Täter auf der Spur“ den Neuntklässlern dieDieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG-20200207-WA0014-1.jpg Möglichkeit, „wie die Profis“ einen Mord von der Spurensicherung über die Dokumentation und Analyse sowie Zeugenbefragung, bis hin zur Aufklärung theoretisch und praktisch durch zu exerzieren. „Dazu schauen wir uns zuerst immer einen Film an, der die Arbeit von Ermittlern, Spurensicherung und Profilern erläutert. Anschließend wird jede Klasse der Jahrgangsstufe mit einem, sich im vier-Jahres-Turnus ähnlich wiederholenden Fall, konfrontiert“, erklärt Deutschlehrer Hanno Eckers. Diesmal handelte es sich um ein Eifersuchtsdrama, bei dem ein Mann ermordet worden war.

„Das dreiphasige Krimiprojekt ist die Fächer verbindend angelegt; hier kommen Deutsch, Biologie und Kunst zum Einsatz“, beschreibt Eckers, der im Projekt als Leiter des Bundeskriminalamtes agiert. „Ebenso wie in der späteren Arbeitswelt sind adhoc, sobald die dpa-Pressemeldung zum Mord eingegangen ist, die engmaschige Vernetzung und das soziale Miteinander im Klassenverband wichtig. Das sind die wesentlichen Säulen für das gemeinsame Funktionieren im Team, das aus Spurensuchern, Ermittlern, Fotografen, Redakteuren und Layoutern besteht.“ So mussten sich die Schüler in Phase eins gegenseitig mit Informationen versorgen. In Phase zwei folgte die grundlegende Rekonstruktion der Tat. Am letzten Tag der Projektwoche stellten die Schüler den kompletten Fall szenisch, unter anderem als Märchen und Reportage, dar.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG-20200207-WA0004.jpgAuch Biologielehrerin Monja Izquierdo von Paller, die das Projekt seit dem Jahr 2008 mitbetreut, ist von dem besonderen pädagogischen Wert überzeugt: „Die Schüler kooperieren miteinander. Sie müssen in größeren Dimensionen vorausschauend planen, um den Fall zu lösen und zugleich fachliche Inhalte anwenden.“ Auch handwerkliches Geschick sei gefragt, da die Mädchen und Jungen mikroskopieren und zum Beispiel Gipsabdrücke von Spuren anfertigen. „Die SpuSi übergibt den Ermittlern jeweils ihre Ergebnisse, damit diese als nächstes Zeugen vom Tatort befragen können. Dabei kommen neben dem Kunstblut auch unter anderem schon mal Requisiten wie Unterwäsche oder Kondome zum Einsatz.“ Außerdem müssen Gerichtsbeschlüsse erwirkt werden, damit Durchsuchungen durchgeführt werden können. Am Ende eines jeden Tages präsentieren die Projektteilnehmer ihre neuesten Resultate im Schulfoyer, in Form einer Zeitungsseite – der „Nette-News“ – mit dem zu lösenden Fall als Hauptmeldung. Auch hier sei eine akribische Zusammenarbeit, im Sinne der realistischen und authentischen Berichterstattung, natürlich elementar wichtig.

Neuntklässlerin Emily ist total begeistert. Sie gehörte zur Spurensicherung und trug einen Einwegschutzanzug sowie Füßlinge, um die sicher gestellten Blutspuren oder Zigarettenstummel nicht zu zerstören oder mit eigenem genetischen Material zu beeinträchtigen. „Ich fand es cool, dass wir uns mal wissenschaftlich mit diesen Dingen auseinander setzen konnten“, sagt sie lächelnd und erklärt:Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG-20200207-WA0020.jpg „Wir haben die Spuren am abgesperrten Tatort genau gesichert. Zu jeder Spur gab es eine Karte. Die Blutproben haben wir ins Labor gegeben. Jeder unserer Arbeitsschritte wurde von Fotografen dokumentiert. Es war alles sehr realistisch.“ Auch Hanna hat das Projekt viel Spaß gemacht. „Es war schon nicht so einfach, den Täter zu entlarven. Die Abstimmung und Absprachen der einzelnen Gruppen waren manchmal schwierig. Schließlich haben wir es aber geschafft!“, erläutert sie und ergänzt augenzwinkernd: „Die Gerichtsverhandlung zu spielen, hat mir am meisten Spaß gemacht. Aber ich war ja auch die Richterin.“ Yannik resümiert: „Das Projekt war auf jeden Fall viel spannender als normaler Unterricht.“

Text: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

Fotos: Werner-Jaeger-Gymnasium/Hanno Eckers

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