– Elmar Lehnen und Bastian Rütten: Weit mehr als eine musikalische Lesereise –
Lobberich (sj). Elmar Lehnen, Basilika-Organist zu Kevelaer, und Dr. Bastian Rütten, Theologe und Pastoralreferent in der Wallfahrtsstadt, kennen sich aufgrund ihrer gemeinsamen Nettetaler Wurzeln schon recht lange. „Was uns außerdem gleichermaßen in unserer Kindheit und Jugend prägte, war die Kirchenmusik“, sagt Lobbericher Rütten lächelnd. Der aus Hinsbeck stammende Organist Lehnen erzählt: „Ich übte mich früh in meinen ersten musikalischen Orgel-Schritten, das war in St. Peter Hinsbeck und in St. Sebastian Lobberich. Wolfgang Seifen, mein Vorgänger an der Marienbasilika, war damals mein erster Lehrer.“
Er habe die typische Ehrenamtskarriere in St. Sebastian durchlaufen, erzählt Rütten über sich, „geprägt durch Berthold und Ulrike Botzet sang ich im Kinder-, Jugend- und Kirchenchor.“ Er spielte die Orgel in St. Heinrich Mülhausen und leitete später dort ebenfalls einen Chor. „Das Schicksal wollte unsere fantastische kreative Zusammenarbeit wohl so“, scherzt das Gespann Lehnen und Rütten. Sie arbeiten seit fast drei Jahren in St. Marien Kevelaer zusammen.
„Bei unseren gemeinsamen Tätigkeiten entstehen immer wieder tolle Dinge“, schwärmt Lehnen, und Rütten ergänzt: „Wir versuchen, die alte Botschaft des Christentums jung zu erklären und zu vermitteln, am liebsten mit Musik und mit viel Spaß.“ Mit eben dieser Freude entstand auch die Idee zu ihrem neusten Projekt. Was das genau werde, könne, wie auch bei vielen anderen Projekten der beiden, nicht explizit festgestellt werden, so Rütten. „Es ist weder Lesung, noch Gottesdienst, kein Konzert, auch keine Meditation; von Unterhaltung würden wir auch nicht sprechen. Aber irgendetwas ist es doch von allem.“
Gemeinsam mit Tom Löwenthal, unter anderem als Komponist vieler Lieder von Hub Oosterhuis bekannt, entstanden so acht Lieder. „Wobei die Kategorie Lied wieder nicht genau das greift, was die Musik ausmacht“, lautet das von Schmunzeln begleitete Resümee des Duos. Die beiden gehören eben, darauf bestehen sie, auch stilistisch nicht in eine spezielle Schublade. „Die Musik erzählt von den Anfängen. Es geht um Ideen, Begabungen, Aufbrüche. Das alles ist in jedem vom uns“, fasst Lehnen zusammen. Ein Stück erzählt von Johannes dem Täufer und den krummen Wegen eines jeden Lebens. „Mutter Theresas Leben leuchtet in dem Lied auf, in dem es heißt: Wie klein die Dinge sind, die groß werden mit Liebe“.
„Worum es uns denn nun genau geht?“ Der Theologe Rütten strahlt und antwortet: „Wir versuchen Musik aus dem Leben und für das Leben zu machen! Dabei entsteht eine geerdete Theologie, mit der man, so hoffen wir, etwas anfangen kann.“ Lehnen schwärmt: „Unsere Kombination von Text und Musik nimmt mit auf eine außergewöhnliche Reise durch das Leben des Menschen.“ Und hier schließe sich ein Kreis; auf diese Art kommen die, in Kevelaer gemeinsam kreativ Aufgeblühten und Gereiften, ebenso gerne nach Hause und bringen ihr Geschenk mit: „Eben das ist ein essenzielles Leitmotiv in unserem Stück – nach Hause kommen.“
Der Chor Kalobrhi, unter Leitung von Lehnen, steht im Mittelpunkt der Aufführungen. Das Streich-Ensemble des Rheinischen Oratorienorchesters und die Harfenistin Susana Feige unterstützen zudem. „Besonders die Streicher mit der Harfe werden es hoffentlich schaffen, sehr schnell die Herzen zu berühren“, wünschen sich Lehnen und Rütten.
Die Veranstaltung auf einen Blick
Freitag, 20. und Samstag, 21. März, jeweils um 19.30 Uhr (Einlass: 19 Uhr), in der Alten Kirche Lobberich.
Ein paar Eintrittskarten, zum Preis von 12 Euro, gibt es noch in der Buchhandlung Matussek sowie im Onlineshop der Alten Kirche, auf der Seite www.altekirche.info.
Titelbild (Gerhard Seybert):
Freuen sich auf einen vergnüglichen facettenreichen Abend: Elmar Lehnen (links) und Bastian Rütten.
Text: Susanne Jansen