Lobberich (sp). Das Publikum in der leider nicht komplett ausverkauften Werner-Jaeger-Halle war gemischt: vom Teenager bis zum betagten Nettetaler freuten sich alle über den raffinierten Wortwitz des gut gelaunten Bonners Bernhard Hoëcker.
„Hattet ihr Platzkarten?… Ihr hattet einfach Schiss!“, stellte der Kabarettist mit gespieltem Staunen fest, als er sichtlich amüsiert bemerkte, dass die erste Reihe beinahe komplett frei war. „Das ist ja wie in der Schule. Hier ist genug Platz, ihr könnt gerne eine Reihe nach vorne rücken.“
Seitenhiebe mit Niveau
Hoëcker band das Publikum in niveauvolle Frage- und Antwortspiele mit ein, ohne jedoch jemanden böse in Misskredit zu bringen. Lediglich ein paar spitze Seitenhiebe gab es. Das hatte hohen Unterhaltungswert, auch für ihn.
Denn teils lag er selbst beinahe auf dem Boden vor Lachen, als ihn das gut aufgelegte Publikum seinerseits buchstäblich gegen die Wand bespaßte. So fragte er ein seit 25 Jahren verheiratetes Paar, ob es in jungen Jahren früh am Morgen plötzlich mit Trauringen aufgewacht sei. Der Ehemann konterte schlagfertig: „Nein, aber wir hatten Ringe unter den Augen!“ Dies bescherte dem professionellen Entertainer zugleich selbst einen Lachanfall auf der Bühne. „Das ist gut, das habe ich so noch nicht gehört!“, quittierte er prustend.
Beeindruckendes Improvisationstalent
Geschickt recherchierte sein Team währenddessen hinter den Kulissen im Internet und sorgte per Beamer spontan für passende bildliche Dokumentation auf der Bühne. Hoëcker fragte gezielt nach, insistierte, reflektierte, analysierte und erwies sich dabei als außerordentliches Improvisationstalent.
Das war souveräne Unterhaltung auf hohem Niveau, mit dem angenehmen Nachgeschmack, einen Esprit geladenen Abend, getragen von sehr viel fröhlicher Kurzweil, erlebt zu haben. So sah es auch das Publikum – es verabschiedete den Kabarettisten stürmisch applaudierend mit Standing Ovations.
Bernhard Hoëcker bedankte sich seinerseits: „Das war ein saulustiger Abend, für mich eine super Abschlussveranstaltung für dieses Jahr. Frohe Weihnachten!“
Präsentierte ein nicht enden wollendes Gag-Feuerwerk, das Lachtränen in die Augen trieb: Bernhard Hoëcker. Foto: Susanne Peters