tiptoi, Schusselhexe und Grüffelo


Neue interaktive Medien im Kindergarten St. Sebastian

Lobberich (sp). „Lesen ist unglaublich wichtig, heute umso mehr. Kinder sind einer Flut von Reizen ausgesetzt, das Anschauen und Lesen von Büchern schult die Aufmerksamkeit und regt die Fantasie an“, weiß Annette Gartz, Leiterin der Kindertagesstätte St. Sebastian. Eines ihrer ersten selbst gelesenen Bücher war „Heidi“ von Johanna Spyri. Ebenso standen die klassischen Enid Blyton-Mädchengeschichten und Abenteuer, wie „Hanni und Nanni“, bei ihr hoch im Kurs. „Damals war auch der „Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann ein Standardwerk, das sich in fast jedem Familienhaushalt befand. Diese Geschichten würde ich heute aber nicht mehr empfehlen, sie sind viel zu grausam“, meint Gartz überzeugt.

„Die klassischen Märchen dagegen sind nach wie vor beliebt, Kinder können hier genau zwischen Fantasie und Realität unterscheiden. Ich finde, sie eignen sich sehr gut, um Hilfsbereitschaft und das Sozialverhalten zu trainieren sowie generelle Alltagsprobleme und auch Konflikte unter rivalisierenden Jungen und Mädchen gemeinsam zu lösen“, beschreibt die Leiterin der Kindertagesstätte lächelnd.“ Sehr wichtig ist es natürlich auch, sich mit der eigenen Angst auseinander zu setzen. „Zu solchen Themen haben wir kürzlich neue Bücher angeschafft, zum Beispiel zum Thema Mobbing. So können wir mit den Kindern Lösungen, im Bezug auf die eigene Angst, aber auch auf den Umgang mit dem Verhalten anderer, erarbeiten.“

Kürzlich kamen ein paar neue Medien hinzu, die sich hervorragend dafür eignen, die Aufmerksamkeit der Kinder zu fordern, „aber auch den selbstständigen und bereichernden Umgang mit Büchern weiterhin schmackhaft machen.“ So erhielten die Kinder der Kindertagesstätte von der Bücherei St. Sebastian einen tiptoi Stift und eine Tonie Box in Dauerausleihe. Der tiptoi Stift ist interaktiv; durch einen integrierten Lautsprecher, nach dem Tippen auf ein bestimmtes Feld in einem Buch, werden Geschichten erzählt oder zum Beispiel Tierlaute wiedergegeben. „Für den Einsatz der Box haben sich die Kinder zusätzlich für 14 Tage die Figur des Grüffelo ausgeliehen. Danach können sie sich dann eine neue Figur aussuchen“, sagt Gartz.

Noah (6) erläutert, wie es funktioniert: „Mit der Tonie Box kann man ein Lied aufnehmen oder ein Märchen, und dann kann man es sich immer wieder anhören.“ Auch Stella (6) weiß genau Bescheid: „Man stellt die Figur drauf, dann passiert was: der Grüffelo spricht. Wenn man es ab macht, stoppt es.“ Avid (4) fällt ihr ins Wort und ruft: „Wenn man die Figur wieder drauf stellt, geht es weiter!“ Gartz ist über die Unterstützung durch die Bücherei St. Sebastian sehr dankbar. „Beides ist nicht billig, deshalb sind wir froh, dass wir den Stift und die Tonie Box als Dauerausleihe zur Verfügung gestellt bekommen haben.“

Auch das Kamishibai, ein japanisches Erzähltheater, erfreut sich zur Zeit bei den Kindern großer Beliebtheit. Die Erzieherin hat es auf dem Schoß, präsentiert jede Seite wie ein Bühnenbild und erzählt etwas dazu. „Dafür haben wir uns einen Wechselrahmen gekauft. Die passenden Bücher leihen wir ebenfalls in der Bücherei St. Sebastian aus.“ Nina (4) lacht. „Die Schusselhexe ist lustig! Die kann sich keine Zaubersprüche merken und macht ganz viel Quatsch!“ Annette Gartz lacht ebenfalls mit einem Augenzwinkern und sagt: „Ganz genau wie ihr!“

Text und Foto: Susanne Peters

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