„Toleranz: Einfach schwer“


– Online-Übertragung aus der Alten Kirche

Lobberich. Was hält uns zusammen? Was muss die Gesellschaft, was muss und was sollte der Einzelne tolerieren, und wo liegen die Grenzen der Toleranz? Hier offeriert Joachim Gauck in einer Lesung, im Rahmen der Nettetaler Literaturtage, seine persönliche Perspektive. Für Freitag, 11. Juni, ab 19.30 Uhr, laden die Organisatoren zum Online-Stream aus der Alten Kirche Lobberich ein. 

In seinem neuen Buch streitet Gauck für Toleranz, weil sie das friedliche Zusammenleben von Verschiedenen überhaupt erst ermöglicht. Toleranz ist nicht Gleichgültigkeit und nicht Versöhnlertum. Toleranz lehrt uns vielmehr, zu dulden, auszuhalten, zu respektieren, was wir nicht oder nicht vollständig gutheißen. Dazu ist es aber nötig, sich seiner eigenen Identität sicher zu sein. Denn nur, wer weiß, wer er ist, geht selbstbewusst in einen Dialog oder auch Wettstreit mit anderen. Und nur wenn wir uns gegen die Angriffe von Intoleranten verteidigen, kann Toleranz und mit ihr die Demokratie gesichert werden.

Vita

Joachim Gauck, geboren 1940, studierte Theologie und arbeitet viele Jahre als Pastor. Er war dort Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstands gegen die SED-Diktatur. Ab März 1990 war er Abgeordneter für das Bündnis 90 in der zum ersten Mal frei gewählten Volkskammer. Von 1991 bis 2000 zeichnete er sich als Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR als verantwortlich. Von 2012 bis 2017 war er elfter Präsident der Bundesrepublik Deutschland.

Weitere Informationen und Online-Zugang: https://www.altekirche.info/ 

(red)

 

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