Unbelastet frei sprechen


– 60 Jahre lang Beratung und Hilfe –

Von Susanne Jansen

Lobberich. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich bald auch ein paar junge Leute melden, die sich gerne empathisch und sozial für ein paar Jahre reinknien möchten, um etwas zu bewegen und vor allem zu helfen. Es liegt uns sehr am Herzen, dass unsere Arbeit fortbestehen kann“, betont Herbert Föhles lächelnd.

Die Rede ist vom Katholischen Verein für soziale Dienste in Nettetal e.V. (SKM), der ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitgliedern besteht. 60 Jahre SKM in Lobberich, das sei nicht nur ein Grund zu feiern, Föhles sehe sich auch den ursprünglichen Gründern gegenüber in der Pflicht, für den Fortbestand zu sorgen. „Dafür müssen wir dringend unseren Vorstand erhalten und benötigen zusätzliche junge Initiative. Dafür mache ich mich stark“, erläutert der Vorsitzende des dem Caritasverband Aachen angeschlossenen Vereins. Seit dem Jahr 2019 besteht obendrein eine Kooperation mit dem SKM Viersen.

Schatzmeister Heinz Schmitz bestätigt: „Menschen mit Problemen brauchen einen Anlaufpunkt, um unbelastet frei sprechen zu können, ohne dass man sie in Schubladen steckt. Bei uns finden sie den passenden Rahmen, um sich vertrauensvoll zu öffnen.“ Dass es jede Menge zu tun gibt, weiß auch Ursula Jansen, ebenfalls Ehrenamtlerin, die Menschen nach Paragraf 1814, Bürgerliches Gesetzbuch, betreut. Da es kein physisches Produkt im Ergebnis gibt, müsse man sich einfach humanitär und unvoreingenommen darauf einlassen, sagt sie überzeugt. Unter den Hilfesuchenden befinden sich unter anderem Suchtkrranke, Menschen, die Hilfe beim Ausfüllen von immer komplizierteren behördlichen Formularen brauchen und auch jene, denen ihre Schulden über den Kopf wachsen.

Natürlich sei den Vereinsmitgliedern klar, dass die Zeit stets im Wandel ist und sich damit auch die täglichen Herausforderungen ändern. „Heute sind Frauen wie Männer berufstätig. Das Alter ist beim Ehrenamt natürlich nicht zwingend maßgeblich. Worauf es uns in erster Linie ankommt, ist die passende innere Haltung und das damit verbundene Engagement. Und die Aufgaben bleiben spannend: Es gibt keinen festen Rahmen. Du sitzt da und hörst zunächst zu.“ So werden zum Beispiel auch Lebensmittelgutscheine im Wert von 20 Euro an offensichtlich Bedürftige heraus gegeben. Finanziert werde dies über Zuschüsse und Spenden. Am Ende einer jeden Hilfsmaßnahme stehe immer auch das Gefühl: „Ich habe jemanden respektvoll auf einem Stück seines Lebensweges begleitet und etwas Gutes getan.“

Eine geleistete Hilfestellung gebe viel zurück, „man bringt sich empathisch ein, kann so viel Gutes tun und erfährt Dankbarkeit! Eine Win-Win-Situation“, sagt Föhles zufrieden. Auch der Aufbau einer guten Vernetzung sei natürlich wichtig, erklärt er weiter und versichert: „Berührungsängste sind absolut unnötig. Man wächst in diese Rolle hinein, das ist uns selbst auch so ergangen.“

Weitere Informationen: http://st.sebastian.pfarre.net/index.php?cat=Pfarrgruppen&page=SKM

Kontakt: Herbert Föhles, Rufnummer: 02153/6699

Text und Fotos: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

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