Vom Jugendtraum zum Beruf aus Leidenschaft


– Faszination und Identifikation: Ökosysteme gesund halten –

Von Susanne Jansen

Hinsbeck. Anfang Juni hat Manuel Püttmanns, als neuer Geschäftsführer und Leiter der Biologischen Station Krickenbecker Seen, Ansgar Reichmann abgelöst, der bis Oktober noch für beratende Tätigkeiten zur Verfügung steht. Der gebürtige Willicher machte in der Universität Münster seinen Bachelor in allgemeiner Biologie. Anschließend absolvierte er in Bonn seinen Master in Organismischer Biologie und spezialisierte sich auf Zoologie. An der Universität Göttingen promovierte er in der Abteilung Naturschutzbiologie.

„Ich habe mich schon in jungen Jahren für Naturschutz interessiert, bin als Jugendlicher dem NABU Willich beigetreten und habe dort ehrenamtlich gearbeitet. Schon damals habe ich davon geträumt, mich beruflich für Naturschutz zu engagieren“, berichtet er lächelnd.

ÖKOSYSTEME ERHALTEN

Was fasziniert ihn besonders an seiner Profession? „Es berührt mich emotional. Faszination ist der richtige Ausdruck. Ich bin fasziniert vom ganzen komplexen Gefüge, wie alles zusammenhängt. Alles ist eine große Ökologie und wir sind Teil dieses Ökosystems und beeinflussen es vielfältig und in vielerlei Hinsicht, und zwar nicht nur positiv.“ In diesem Sinne empfinde er es auch als besonderen Antrieb, seinen eigenen Beitrag zu leisten, um die Ökosysteme zu erhalten. Sein persönliches Steckenpferd ist die Agrarlandschaft. „Im Fokus meiner Doktorarbeit standen die Feldlerche, als bedrohter Vogel, und unter anderem die Ableitung von speziellen Schutzmaßnahmen bei der Brutbildung. Es ging um Fragen wie: Wie viele Junge bringt sie durch, woran hapert es, und welche Probleme hat der Vogel in der modernen Agrarlandschaft?“

Nach der Promotion in Göttingen ging Püttmanns zum Landschaftspflegeverband Groß-Gerau in Hessen. „Landschaftspflegeverbände sind vom Profil her recht ähnlich wie biologische Stationen. Allerdings bestand meine Aufgabe erst mal darin, ein großes Projekt an Land zu ziehen“, berichtet er und erläutert strahlend: „Auch dort ging es wieder um die Feldflur, diesmal mit  Rebhühnern als Flaggschiff, weil Modellregionen für Rebhuhnschutz gesucht wurden. Das war eines von zehn förderfähigen Projekten vom Bundesamt für Naturschutz. Ich habe mich natürlich sehr gefreut, als hier meine Bewerbung angenommen wurde.“

NATURSCHUTZZIELE

Was macht eine gesunde Ökologie aus? „Es kommt sehr stark auf das Ökosystem an und auf das, was wir wollen. Bei uns in der Region ist ja auch vieles durch die vorherrschende Kulturlandschaft geprägt. Natürlich kann man die Natur nicht einfach sich selbst überlassen.“ So gebe es im Kreis Viersen auch sehr wertvolle Offen-Land-Biotope, wie Moore- und Heideflächen. „Diese Bereiche würden ohne Pflegemaßnahmen verbuschen. Es hängt immer sehr stark von den jeweiligen Ökosystemen ab und welche Naturschutzziele man verfolgt: Hier kann zum Beispiel Beweidung oder Rückschnitt von Gehölzen helfen, um diese wertvollen Biotope zu erhalten.“  

Dem Leiter der Biologischen Station ist es wichtig, die Arbeit weiterhin gut fortzuführen. „Dr. Reichmann hat sie über 20 Jahre geleitet. Das ist ein großes Erbe und eine große Verantwortung“, betont er. Natürlich bringe jeder Wechsel auch frischen Wind mit. „Ich sehe es erst mal als meine Aufgabe, viel zu lernen, auch neue Prozesse, und Wissen mitzunehmen, gemeinsam mit dem hervorragenden Team zusammen wachsen und die Arbeit zielführend fortzuführen und später durch neue Projekte zu ergänzen.“

Titelbild: Manuel Püttmanns ist neuer Leiter der Biologischen Station.

Text und Foto: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

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