– Die Leidenschaft zur Naturfotografie –
Von Susanne Jansen
Lobberich. Gemeinsam mit seiner Frau oder auch mal alleine, erkundet Horst Schüren die Natur in der Region. „Vor vielen Jahren haben wir mal auf Sylt Urlaub gemacht, dort habe ich damals meine Leidenschaft für Leuchttürme als besonderes Motiv entdeckt. Das hat dann eine Weile vorgehalten; wir waren überall, an der Nordsee, der Ostsee – kein Leuchtturm war vor mir sicher, sofern ich Zeit hatte“, sagt er schmunzelnd. Als der heute 84-Jährige dann in Rente ging, investierte er natürlich auch Zeit in seine Enkel, so berichtet er strahlend. „Ich habe sie gerne zum Fußball und zum Basketball gefahren, als sie noch klein waren, und wir haben uns viel mit ihnen beschäftigt. Aber auch das Fotografieren hat mich immer mit viel Freude weiter begleitet.“
Lächelnd erzählt er, wie er seine Leidenschaft fürs Fotografieren in jungen Jahren entdeckt hatte: „Als Kind habe ich eine einfache Kamera auf der Kirmes gewonnen. Ich sage immer: Damit fing das Knipsen an.“ Im Laufe der Zeit erwarb er unterschiedliche analoge Kameras, und später musste es dann natürlich auch eine Digitalkamera sein. „Das ist schon etwas Anderes, die Filmentwicklung kostete, und heute hat man die Möglichkeit quasi verlustfrei in Serie zu fotografieren, immer auf der Jagd nach dem perfekten Foto.“ Die Bearbeitung allerdings gestalte er minimalistisch: „Nur Kontrast, Ausschnitt, eventuell ein wenig gerade rücken, sonst nichts.“
Heute gilt sein persönliches Interesse vor allem der Landschaftsfotografie. „Die Motive wiederholen sich, über die Jahreszeiten und Jahre, wie zum Beispiel die vielen unterschiedlichen Entenarten, die im Frühjahr in unserer Seenstadt brüten. Aber man ist eben auch immer auf der Jagd. Und deshalb bleibt der Spaß stets derselbe.“ Auf dem Naturschutzhof gebe es Hobbyfotografen, die stundenlang an einem Teich sitzen, um Frösche zu fotografieren, so habe er schon häufig beobachtet. „Den Sprung, die Biene im Maul oder auf der Lauer nach einer Libelle als Leckerbissen. Leider gibt es heutzutage gar nicht mehr so viele Insekten, auch der Bestand an Libellen hat rapide abgenommen. Was die jungen Leute heutzutage nicht mehr wissen: Als wir in den 70ern in Urlaub fuhren, waren die Frontscheiben der Autos schwarz von Insekten, wir mussten immer mal die Scheibenwischer betätigen.“ Und mit dem Schwinden von Insekten, haben auch die Vögel nicht mehr so viel zu fressen, so dass sie ebenfalls nicht mehr so vielzählig seien, bedauert Schüren.
Seine Freude am Fotografieren jedoch und der Ehrgeiz seien unverändert, um immer noch neue oder variierende Motive zu entdecken. „Viele Leute fahren mit Navi oder laufen einfach geradeaus. Ich schaue immer nach links und rechts. An der Borner Mühle habe ich zum Beispiel mal einen Nachtreiher entdeckt. Darüber habe ich mich sehr gefreut.“ Sein Blick für Motive sei von fotografischer Ziellinie geprägt. „Das geht irgendwann ins Blut über. Man fängt an, daneben und dahinter zu gucken und in Bildausschnitten zu sehen, das fertige Foto bereits im Kopf.“ Die Speicherkarte für den Fotoapparat habe er allerdings nach einer weiteren Anfahrt mit dem Auto auch schon mal vergessen. „Das ist aber kein Drama“, stellt der Hobbyfotograf entspannt fest, „dann fahre ich natürlich nicht zurück, sondern wir gucken uns einfach die schöne Natur an und lassen die Eindrücke auf uns wirken, ohne ständig den Sucher draufzuhalten.“
Text und Titelbild: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen