Warten auf Wiedereröffnung


– Mit viel Kreativität persönliche Bindungen erhalten –

Von Susanne Jansen

Lobberich. „Unsere Gäste sind schon sehr traurig, dass sie uns derzeit nicht besuchen können. Aber wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen“, sagt Marie-Luise Bienemann über die Auswirkungen der Pandemie und stellt fest: „Niemand ist gerne alleine, und wir bleiben alle soziale Wesen. Gruppenbeziehungen und persönliche Bindungen sind außerordentlich wichtig, das macht diese Zeit gerade noch einmal ganz besonders deutlich.“ Im normalen Alltag, mit sämtlichen Aktivitäten, laufe alles wie selbstverständlich ab. „Die Bedürfnisse bleiben auch in Ausnahmezeiten ohne persönlichen Kontakt die gleichen. Es fehlt die Vorfreude auf Begegnungen mit anregendem Meinungsaustausch, auf Spiel, Sport und gemeinsames Essen. All dem versuche ich unter den gegebenen Umständen bestmöglich gerecht zu werden, indem ich kreative Lösungen anbiete“, sagt die Leiterin des Lobbericher Generationentreff lächelnd.

Anregung von Sinnesreizen

So hält sie ihr Programm, das unter anderem auf Kommunikation, Information, der Anregung von Sinnesreizen und Bildung fußt, mit viel Elan aufrecht und vermittelt den älteren Menschen Zuversicht. „Ich halte regelmäßigen Kontakt, natürlich ist das ohne direkten persönlichen Umgang schwieriger. Aber wir telefonieren, über digitale Medien verfügen viele ältere Leute nicht. Hier hat die Pandemie gezeigt, wie wichtig diese Kommunikationsmittel doch sein können“, sagt sie.

Die Menschen bei Laune halten

Kontaktaufnahme durch E-Mails und WhatsApp ist dennoch möglich, wenn helfende Familienangehörige zur Seite stehen, so Bienemann, die sich derzeit im Home Office befindet entspannt. „Von montags bis freitags bin ich zwischen 13 bis 17 Uhr telefonisch erreichbar. Und ich schreibe weiterhin Briefe an Senioren, wie bereits seit Beginn der Pandemie, um wichtige aktuelle Ereignisse und auch Impftermine zu informieren.“ So biete sie auch schriftlich Anleitungen zu Gedächtnisübungen, zum Beispiel ein Rate-Quizz, sie gibt Tipps für sportliche Aktivitäten und Autogenes Training im eigenen Zuhause an. „Ich habe den Eindruck, das alles gefällt den Leuten sehr gut und hält sie bei Laune“, resümiert die engagierte Leiterin der Doerkesstuben zufrieden.

Wiedereröffnung sehnsüchtig erwartet

Natürlich wünschen Bienemann und ihre Helfer sehnsüchtig eine Wiedereröffnung des Generationentreffs, mitsamt einemsorglosen persönlichen Miteinander. „Wir wissen noch nicht, wann und unter welchen Bedingungen das möglich sein wird und wie hoch die Personenzahl sein kann. Aber wir hoffen, dass es spätestens nach Ostern weiter geht. Wenn das klar ist, werden wir darüber auf jeden Fall im Detail in der Presse informieren“, verspricht sie strahlend.

Starkes Zusammengehörigkeitsgefühl

Derzeit profitieren alle noch von dem großartigen Netzwerk, das sowohl durch die Besucher, als auch durch engagierte Ehrenamtler, im Zuge der Pandemie, entstand. „Niemand bleibt einsam. Wenn jemandem auffällt, dass ein Kontakt sich nicht mehr meldet, wird unter einander nachgefragt“, versichert die Leiterin der Doerkesstuben. Bei einem Senior hatte sich zum Beispiel heraus gestellt, dass sein Telefon kaputt gewesen war. Als dann jemand den Kontakt zu ihm suchte, habe er sich sehr gefreut, dass dies aufgefallen sei. „Unter uns allen ist ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden.“

Die Generationen zusammen führen

Sobald erneut persönliche Treffen möglich sind, werde sie das angebotene Programm um etliche Punkte erweitern. „Ich plane Aktivitäten zu Themen wie Yoga, Resilienz, Ernährung, Kreativität und moderne Medien. Hierzu können sich gerne Referenten oder Fachkräfte bei mir melden, die dies freiwillig oder kostengünstig übernehmen wollen.“ Auch generationsübergreifende Projekte wolle sie verwirklichen. „Zusätzlich zu den Besuchen durch KiTas in unserer Einrichtung möchte ich auch Schulkinder mit ins Boot holen. Es wäre schön, wenn die junge und die ältere Generation sich gemeinsam auf den Umgang mit den neuen Medien einlässt. Kinder sind oft unbefangener als Lehrer, vielleicht springt da ein ermutigender Funke auf die Senioren über“, schließt die Lobbericherin lächelnd.

Weitere Informationen: https://gdg-nettetal.de/einrichtungen/#generationen

Kontakt: E-Mail: doerkesstuben@kgv-nettetal.de und Rufnummer: 01573/0987778.

Text: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

Foto: Marie-Luise Bienemann

, , , , , ,