Was wäre das Leben ohne Lachen?


Kleine „Weisheiten“ von Susanne Peters 

Kennen Sie das? Es gibt Tage, an denen es wunderbar läuft. Sie fühlen sich gut. Alle Menschen scheinen Ihnen mit einem Lächeln zu begegnen. Dann jedoch bemerken Sie, dass sie selbst der Auslöser für das Lächeln sind – es wurde lediglich erwidert. Und Sie denken es, und Sie strahlen es aus: Ja, es geht mir gut – das ist wunderbar, und das Leben ist schön!  

In diesem Sinne macht es ebenfalls Spaß, Menschen gezielt mit Kleinigkeiten zu einem spontanen Lächeln zu animieren. Da werden scheinbar winzige Begebenheiten plötzlich zur großen Geste: Ich erhalte nach dem Bezahlen an der Kasse einen Cent retour. Ich reiche ihn der Verkäuferin freundlichen Blickes mit den Worten zurück: „Hier, das ist ein Glückscent. Für Sie ganz persönlich. Ich finde, jeder verdient ein bisschen Glück!“ Probieren Sie dieses oder Ähnliches aus. Der Lohn ist ein fast ungläubiges, aber strahlendes Dankeschön und das Gefühl, diesem Menschen möglicherweise den Tag gerettet zu haben. 

Und dann gibt es Zeitenda bahnt sich schon am Morgen an, dass der Rest des Tages nur schlimmer werden kann: Sie sind in Eile, Sie wollen aus dem Haus und bekleckern sich quasi im Vorbeigehen von oben bis unten. Beim Mittagessen fällt Ihnen die Wurst vom Teller. Sie haben ein großes Arbeitspensum vor sich und ihr launischer und sturer Computer, wahlweise auch seine Software, bremsen Sie aus. Tage wie dieser. Aber zum Glück ist es nicht immer so. Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 1-1.jpg

Besonders spannend sind außerdem Tage, die im Zeichen der Übersprungshandlung stehen. Es müsste ein traditioneller Tag der Übersprungshandlung eingeführt werden. Das wäre dann ein Tag, an dem sich keiner schämen muss, sondern sogar in der Pflicht ist, herzlich über sich selbst zu lachen. 

Um mal ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern: Ich habe den Einkauf bereits verstaut, und statt den leeren Einkaufswagen ordnungsgemäß zurück zu bringen, bewege ich mich in Richtung Straße. Das bedeutet, dass ich im Grunde gedanklich schon weiter bin – nämlich zu Hause. Ich registriere beschämt, dass mich zum Glück niemand beobachtet hat. Oder so: Einmal traf ich eine gehörlose Bekannte im Aldiladen. Auf dem Parkplatz sah ich sie noch einmal, wollte ihr aus dem Auto heraus zuwinken, und um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, drückte ich auf die Hupe… 

Und das ist auch besonders nett: Ich habe meinen Einkaufszettel vergessen. Ich meine, da ich die Einkäufe regelmäßig in gleicher Art tätige, weiß ich ja im Groben immer, was ich brauche oder der lieben Familie mitbringen muss. Aber drei Sachen will ich keinesfalls vergessen und murmle sie in Gedanken vor mich hin: Rasierschaum, Senf, Slipeinlagen. Ich eile von den Saucen zu den Hygieneartikeln. Dort sehe ich mich unvermittelt meiner ehemaligen Klassenkameradin Simone gegenüber. Wir haben uns über 20 Jahre nicht gesehen. Schön, dass wir uns wenigstens noch erkennen. Sie sagt freundlich: „Hallo, Susanne!“ Ich antworte in scheinbar sinnloser Echolalie: „Rasierschaum, Senf, Slipeinlagen!“ Sie hat Verständnis. „Na? Auch den Einkaufszettel vergessen?“ 

Ich finde, am schönsten ist es in der Tat, herzlich über sich selbst zu lachen. So lernt man sich am besten kennen, persönliche Seiten besonders zu schätzen und auch das eigene Alter zu akzeptieren. So stelle ich mir neuerdings bildlich vor, wie ich es demnächst mit Lesebrille hinbekommen könnte, meine Augenbrauen zupfen. Na ja, noch geht es so. Und vor einigen Jahren, da habe ich aus einer kleinen Sektlaune heraus überlegt, ob ich wohl noch Radschlagen kann. Das hatte ich sicher 30 Jahre nicht mehr probiert. Es ging. Draußen im Garten. Und ich glaube, es lag nicht am Sekt. 

Aber richtig zur Verzweiflung treiben kann man sich, wenn man dringend etwas sucht. Und nicht findet. Nicht wahr? Man kann es aber auch positiv sehen und zu sich sagen: Ruhig Blut. Ich bin ein Meister darin, Dinge vor mir selbst zu verstecken. Wer kann das schon? Gelegentlich suche ich so auch irgendwelche Unterlagen, die ich längst ordnungsgemäß an Ort und Stelle abgeheftet habe. Hier hilft es, inne zu halten, ruhig durchzuatmen und zu überlegen: Wenn ich es jetzt unterbringen müsste – wo würde ich es hintun? In der Ruhe liegt die Kraft. 

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 2-2.jpgUnd im Humor. Zum Beispiel so: Wenn Sie im richtigen Alter sind, und jemand will Ihnen einen Maulkorb verpassen – improvisieren Sie! Nehmen Sie einfach das Gebiss raus! Apropos Alter: Ich hatte vor einiger Zeit eine so genannte Röschenflechte. „Die ist harmlos“, kommentierte die Hautärztin, „so etwas kommt nur einmal im Leben, als zufällige Begleiterscheinung irgendeines Infekts, vor. Nach vier Wochen ist der Spuk vorüber.“ Gut es dauerte etwas länger, vermutlich weil die Haut 28 Tage braucht, um sich zu erneuern. Ich hatte außerdem recherchiert, dass diese Hauterscheinung normalerweise zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auftritt. Na wenn das nicht mal ein Riesenkompliment an meine fast 50-jährige Haut ist! 

Und wenn Sie mal richtig albern sein und erstaunte Blicke ernten wollen, ungeachtet ihres Alters, denn Albernheiten sind doch nun wirklich in jedem Alter erlaubt, oder? Und Humor ist generell gut für die Gesundheit. Also, dann empfehle ich Ihnen Folgendes: Entern Sie die hiesige Pafümerie und bestellen sie sechs feine Bratwürste, aber ausdrücklich ohne Separatorenfleisch! 

Und hier noch eine letzte Anregung, wo wir gerade wieder beim Einkaufen sind: Sprechen Sie in der Schlange an der Kasse den Kunden vor Ihnen an und fordern Sie, ohne auf das Band zu schauen: „Lassen Sie uns doch die Einkäufe tauschen! Das bringt Farbe ins Spiel, und ich liebe Überraschungen!“ 

Und hier noch ein „allerletzter“ Spaß, wie der Niederrheiner zu sagen pflegt: Falls jemand anspricht, dass Sie zugenommen haben und andeutet, dass sie ja das Auto auch mal stehen lassen könnten, dann antworten Sie überlegen: „Schaltung und Kupplung bedienen, Gas geben und bremsen ist auch Sport! Und alles zusammen fördert die Konzentration und Koordination.“ 

Einfach mal lachen und Scherze machen – es ist genug Humor für jeden da. 

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