Bracht (red). Gemeinsame „Warnmeldung“ der niederländischen, belgischen und deutschen Polizeibehörden (Todesermittlungsverfahren nach „biologischer“ Krebsbehandlung)
Die Polizei Mönchengladbach und die Staatsanwaltschaft Krefeld haben aufgrund mehrerer Todesfälle von Patienten einer deutschen Klinik Ermittlungen im „Biologischen Krebszentrum Bracht“ (Brüggen-Bracht) eingeleitet.
In dem Zentrum wurden mehrere Patienten wegen einer Krebserkrankung behandelt. Auslöser für die polizeilichen Ermittlungen ist der Tod einiger Patienten im Anschluss an die Behandlung in der vergangenen Woche. Sowohl die hiesigen als auch die niederländischen Behörden machen sich Sorgen über medizinische Komplikationen bei weiteren Patienten dieser Klinik. Wer wurde noch dort behandelt? Betroffene werden dringend gebeten, Kontakt mit der Polizei aufzunehmen.
Inzwischen ist bekannt, dass in diesem Krebszentrum auch zahlreiche Niederländer behandelt wurden. Deshalb unterstützen die niederländische Polizei und die niederländische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen. Wenngleich eingehendere medizinische Untersuchungen noch zeigen müssen, was sich genau zugetragen hat, besteht derzeit offensichtlich ein konkretes Gesundheitsrisiko für Patienten, die sich in diesem Krebszentrum einer Behandlung unterzogen.
Auch Patienten, die zu einem früheren Zeitpunkt in der Klaus-Ross-Klinik behandelt wurden, werden dringend gebeten, über die Hotline des Gesundheitsamtes des Kreises Viersen (02162/ 391503) Kontakt aufzunehmen.
Bei speziellen Angaben zu den strafrechtlichen Ermittlungen wird gebeten, Kontakt mit der Ermittlungskommission „BROM“ der Polizei Mönchengladbach (Rufnummer 02161-290) aufzunehmen.
Niederländische Staatsangehörige können natürlich auch Kontakt mit der niederländischen Polizei aufnehmen, unter der allgemeinen Rufnummer der Polizei (0900 88 44). Dort sollen sich Betroffene an das regionale Servicezentrum von Gelderland-Süd („Regionaal Service Centrum Gelderland-Zuid“) weiter verbinden lassen. Historie: Am Mittwoch, 27. Juli, wurden in der Klaus-Ross-Klinik fünf Behandlungen durchgeführt. Am Donnerstag, 28. Juli, verstarben nach dieser Behandlung eine 55-jährige belgische Frau in Nimwegen, am Freitag ein 55-jähriger Mann aus Apeldoorn. Am Samstag, 30. Juli, verstarb eine 43-jährige Frau aus Wijk en Aalburg nach der Behandlung in Mönchengladbach.
Derzeit ist bekannt, dass zwei niederländische Frauen stationär in ein Krankenhaus aufgenommen wurden, die ebenfalls in diesem Krebszentrum behandelt wurden. Über deren Alter, Wohnort und ihren Gesundheitszustand kann die Polizei derzeit keine Angaben machen.