„Aufgeben ist keine Option!“


– Einladung zum ersten Nettetaler Kindertag –

Kaldenkirchen/Mönchengladbach (sp). Im August vergangenen Jahres wurde bei Amelie eine seltene, äußerst aggressive Form von Leukämie entdeckt. „Wir bekamen eine Überweisung ins Krankenhaus. Dort wurde nicht die richtige Diagnose gestellt“, erzählt ihr Vater Holger Broich und ringt um Fassung. „Amelie wurde also falsch behandelt, und es wurde alles noch schlimmer.“

Die Siebenjährige wurde in ein Aachener Universitätsklinikum verlegt. „Dort machten uns die Ärzte jedoch wenig Hoffnung. Eine natürliche Heilung sei fast unmöglich, da die Krankheit zu weit fortgeschritten ist. Es gibt jedoch alternative Behandlungsformen, die den Krebs einkapseln, wie bei Tumoren. Der betroffene Mensch kann damit leben, ohne das sich der Krebs weiter ausbreitet, damit wird er quasi unschädlich gemacht“, erläutert Broich. Zunächst werde der Krebs durch Bestrahlungen reduziert, durch die Verkapselung könne er sich im Blut nicht weiter vermehren und auch nicht die Knochen befallen. „Es gibt eine generelle Heilungschance von 70 Prozent! Wir hatten plötzlich so viel Hoffnung!“

Doch dann brach erneut gefühlt ein Kartenhaus zusammen: „Wir erfuhren, dass die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt!“ In Deutschland ist die Behandlung nicht zugelassen. „In den USA und Russland jedoch ist diese Methode gang und gäbe“, so Broich. „Mindestens 15.000 Euro müssen wir allerdings dafür bezahlen. Eine Summe, die ich nicht aufbringen kann, ich habe alles versucht.“

Derzeit befindet sich Amelie in einem künstlichen Koma. Nach einem Magen-Darm-Infekt ist das Mädchen so geschwächt, dass es künstlich beatmet werden musste und auch die alternative Therapie noch nicht begonnen werden konnte. Das war eine Entscheidung für eine Maßnahme, die Holger Broich sich nicht leicht gemacht hat. „Wir kämpfen weiter, egal wie! Aufgeben ist für uns keine Option!“ Es sei etwas anderes, wenn man sich von einem Menschen verabschieden müsse, der sehr alt und krank ist, so dass man sich auf das Sterben zwangsläufig einstelle. „Wir schaffen das alles schon, wir gehen dadurch, egal wie!“, sagt Broich im Brustton der Überzeugung.

Die ganzen „Höhen und Tiefen“ haben ein Durcheinander der Gefühle verursacht: „Hoffnung geben, Hoffnung nehmen. In der Not war mir nichts anderes eingefallen, als an die Öffentlichkeit gehen. Noch läuft die Spendenaktion, und die Resonanz ist unglaublich. Wir haben schon viele Hilfen zugesprochen bekommen, erhalten, und es wurde uns weitere Unterstützung in Aussicht gestellt.“ Broich falle es jedoch schwer, seine Gefühle zu beschreiben. „Es ist emotionale Achterbahnfahrt, wie ich sie bis vor kurzem noch nicht kannte. Es ist einfach nicht in Worte zu fassen.“

Außerordentlich engagiert sind auch Sheila Klaffe und Pamela Mele, die mit Amelies Eltern bekannt sind. Die beiden Kaldenkirchenerinnen organisieren zugunsten der ersehnten Therapie für das schwer kranke Mädchen eine Benefizveranstaltung, kurz „NeKiTa“, im Convent auf der Kaldenkirchener Brigittenstraße. „Wir freuen uns sehr – unser erster Nettetaler Kindertag wächst und gedeiht“, sagt Sheila Klaffke strahlend. „Es wird etliche Trödelstände geben, für Verpflegung ist ebenfalls gesorgt.“ Außerdem wird Pamela Mele Kindern zu Gunsten von Amelie die Haare schneiden, und ein Feuerwehrwagen wird zu Präsentationszwecken vor Ort sein. Außerdem wird es eine Tombola geben mit außergewöhnlichen Preisen, wie Familienkarten für das Düsseldorfer Neanderthal Museum geben, und noch vieles mehr.

„Natürlich freuen wir uns sehr über jede Spende, die Amelie ihrer Behandlung ein bisschen näher bringt. Deshalb habe ich auch bei uns im Salon ein Sparschwein aufgestellt“, sagt die Friseurin lächelnd. Musiker Don Matze unterstützt die Veranstaltung ebenfalls und hofft auf viele Besucher. „Wir wünschen uns sehr, dass wir dazu beitragen können, Amelie so die notwendige und ersehnte Therapie zu ermöglichen. Wir möchten den Nettetaler Kindertag aber auch gerne als jährliche Veranstaltung, für weitere gute Zwecke etablieren, der Gedanke ist uns mittlerweile sehr ans Herz gewachsen“, sagt Klaffke lächelnd.

Der erste Nettetaler Kindertag findet am Sonntag, 3. Juni, von 11 bis 16 Uhr,im Convent auf der Brigittenstraße in Kaldenkirchen statt.

Weitere Informationen und Kontakt: www.wirhelfenamelie.de, und NettetalerKinderTag@web.de

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