Kaffee im Wackelkontakt


Im evangelischen Gemeindehaus, auf der Steeger Straße 39, befindet sich ein atmosphärisches Repaircafé im Aufbau –

Von Susanne Jansen

Lobberich. Thomas Prehm tanzt symbolisch auf vielen Hochzeiten – er ist vielfältig als Ehrenamtler im Einsatz. So bietet er Erste-Hilfe-Kurse bei den Maltesern an, fährt Bürgerbus und war auch schon in anderen Ehrenämtern erfolgreich tätig. „Die Erste-Hilfe-Kurse biete ich auch sonntags an, weil manche Menschen während der Woche keine Zeit haben. Das ist eher nicht üblich; aber mir persönlich ist das egal, an welchem Tag das Training stattfindet“, sagt der Hinsbecker lächelnd.

Nun freut sich Prehm mit aufgekrempelten Ärmeln auf etwas Neues, denn er steckt bereits emsig  in der Vorbereitung. Der Eröffnungstermin steht bereits fest: „Ab dem 15. April, 15 Uhr, möchte ich in den „Wackelkontakt“ einladen, unser Repaircafé für jedermann. Hier kann jeder reinschauen, der etwas Tragbares zu reparieren hat. Die Ersatzteile müssen bezahlt werden, der Rest ist kostenlos.“

Es gibt viel zu tun – Thomas Prehm packt es an. Fotos: Susanne Jansen

Die grundsätzliche Idee dahinter: „Etwas für Nachhaltigkeit und Umweltschutz tun. Das können zum Beispiel Geräte wie der Fön, die Kaffeemaschine oder den Wasserkocher betreffen. Oft sind solche Gegenstände für ein paar Cent wieder ans Laufen zu kriegen.“ So mache er selbst das schon seit Jahrzehnten. „Ich werfe nicht weg, was ich nicht selbst geöffnet und überprüft habe“, sagt er lächelnd.

Wichtige Rahmenbedingungen sind bereits geregelt, der staatlich geprüfte Elektrotechniker in Rente freut sich: Die Werkstatt mitsamt kompletten Räumlichkeiten bekommt er vom Eigentümer im Ruhestand kostenlos zur Verfügung gestellt. Träger für die Versicherung von uns Ehrenamtlichen und der Besucher ist die Evangelische Kirche. Es muss noch Licht installiert werden. Den Strombedarf werden die Kirche oder die Stadtverwaltung kostenmäßig abdecken. Um die Einrichtung der Heizung wird sich ein Fachmann kümmern, erklärt er.

Derzeit bestehe das Team für den Einsatz im evangelischen Gemeindehaus auf der Steeger Straße 39 aus sechs Freiwilligen. „Wir haben jemanden, der sich mit EDV auskennt und Laptops sowie Handys einrichten kann. Ebenso wird ein weiterer Elektrotechniker im Einsatz sein, und wir haben einen ukrainischen Flüchtling dabei, der Fahrräder repariert. Grundsätzlich ist er aber ein Allrounder. Ich finde es auch wichtig, Integrationsarbeit zu leisten.“ Bei den Fahrradreparaturen handle es sich selbstverständlich ebenfalls um kleine Maßnahmen. „Wir wollen nicht dem hiesigen Fahrradhändler ins Gehege kommen. Bei größeren Reparaturanforderungen schicken wir die Leute dorthin.“

Aber auch eine gemütliche Atmosphäre ist geplant, wie es sich für ein Café gehört, sagt der Hinsbecker lächelnd. „Wir haben einen Raum für Kaffee und Kuchen. Wie wir das kostenmäßig hinkriegen, wird sich noch zeigen“, sagt er lächelnd. „Tische haben wir auch schon. Die stammen aus einem Bochumer Museum, das seine Einrichtung abgegeben hat.“

Um ein möglichst breites Spektrum abzudecken, möchte der engagierte Ehrenamtler, der Kontakt zu zwei weiteren Repaircafés im Umkreis hat, das Team noch erweitern. So werde noch eine Näherin oder eine Näher für Flickarbeiten gesucht. „Grundsätzlich ist jeder handwerklich begabte Mensch bei uns herzlich Willkommen. Einen Schreiner für könnten wir zum Beispiel auch noch brauchen.“

Das Repair Café „Wackelkontakt“ lebt von Spenden. „Wir freuen uns natürlich immer über Sponsoren und Sach- oder Geldspenden. Eine Spendenquittung stellt die evangelische Kirche aus.“

Weitere Informationen und Kontakt sind über die Rufnummer 0179/6981526 (Thomas Prehm) und via E-Mail: thprehm@gmail.com erhältlich.

Text und Fotos: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

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