Neue KiTa-Leiterin stellt sich vor


– Mit frischem Wind Gutes erhalten –

Lobberich (sj). „Wir sind beide etwas nervös, aber das gehört eben dazu“, sagt Annette Gartz bei der symbolischen Schlüsselübergabe an ihre Nachfolgerin Miriam Schatten lächelnd. Am 1. August wird die Mönchengladbacherin die Leitung der Katholischen Kindertagesstätte St. Sebastian übernehmen. Die Vorfreude ist groß!

„Reif für die Leitung“

„Es kam genau passend: Die Stelle war ausgeschrieben, und ich hatte innerlich schon länger das Gefühl, dass es einfach Zeit für eine neue Herausforderung und ein neues Aufgabengebiet wird“, erinnert sich Schatten strahlend. Seit beinahe zwölf Jahren bringt sie sich als Sozialpädagogin im Jugendfreizeitheim Arche ein; in den vergangenen vier Jahren arbeitete sie zeitgleich als Erzieherin in einem Kindergarten. „Das war eine so genannte Hybridstelle, beiden Einrichtungen stand ich für jeweils 19,5 Stunden zur Verfügung“, erklärt sie.“ Von ihren Kollegen habe sie ebenfalls das Feedback bekommen, dass sie „reif für eine Leitung“ sei. „Außerdem fand ich es ganz angenehm, mir den Katholischen Kirchengemeindeverband weiterhin als Arbeitgeber zu erhalten.“ Und so wagte die über einen facettenreichen Erfahrungsschatz verfügende 34-Jährige den Sprung.

Liebe zur Arbeit mit Menschen

„Als noch ganz junge Erwachsene wollte ich in den Bereichen Kunst und Werbung Fuß fassen. Beim Praktikum in einer Werbeagentur erwies es sich für mich allerdings als Graus, dass alle Leute überwiegend hinter dem Computer saßen und kaum Kommunikation stattfand, weil jeder an unterschiedlichen Projekten arbeitete.“ Unterhaltung habe nur im Vorbeigehen beim Kaffee an der Maschine stattgefunden. „Das Empfinden, Teil einer sozialen Gemeinschaft zu sein, hat essenziell gefehlt. Da dachte ich: Damit wirst du nicht glücklich! Ich absolvierte ein freiwilliges Praktikum in einem Kindergarten für behinderte Kinder und habe sofort gemerkt: In diesem Bereich bin ich richtig!“ Schatten probierte sich weiterhin durch unterschiedliche Praktika und arbeitete nebenbei in einem Altenheim. „In jeder einzelnen Institution fühlte ich mich bestätigt: Ich mag es einfach unglaublich, mit Menschen zu arbeiten. Menschlicher Kontakt gibt mir so viel mehr als Büroarbeit“, stellt sie strahlend fest.

Kunst als HobbyDieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_20200617_112050-1.jpg

Aber die Leidenschaft für Kunst lebt natürlich noch immer. „Ich habe sie mir als Hobby erhalten. Ich zeichne gerne und habe im vergangenen Jahr einen Kurs für Portrait-Zeichnung lebender Modelle besucht.“ Aber für eine Intensivierung fehle ihr die Zeit. „Ich habe noch meinen Haushalt und ein Pferd, das täglich versorgt werden muss. Und natürlich verbringe ich einen gewissen Teil der Zeit im Auto, da ich in Mönchgladbach wohne.“

Auf dem Weg in die neue Aufgabe

„Ich habe mehrere unterschiedliche Gefühle auf einmal“, sprudelt Schatten fröhlich über, „ich freue mich einfach total! Den Kindergarten habe ich ja schon ein wenig kennen gelernt. Gemeinsame Absprachen sind wichtig. Hier werde ich von einem super Team unterstützt. Viele der Erzieherinnen, sind seit etlichen Jahren in der Einrichtung. Diese Routine hilft mir sehr, aber auch die Leitung des Katholischen Gemeindeverbandes unterstützt mich natürlich.“ Aufgeregt und ein wenig unsicher sei die Sozialpädagogin derzeit, da Corona vieles verändert habe. „Man weiß noch nicht, wie sich das Ganze weiter entwickelt. Vieles muss ich in genau dieser Zeit beruflich erst kennen lernen, aber es wird sich schon alles finden. Vor allem freue ich mich darauf, den Kindern und ihren Eltern zu begegnen.“

Annette Gartz sieht die Übergabe sehr entspannt: „Durch Corona hatten wir unfreiwillig viel Zeit uns zu treffen und wesentliche Dinge zu besprechen. Dabei konnte Miriam bereits einen Einblick in die Strukturen mitsamt Büroarbeit gewinnen.“ Daneben versucht Schatten alles neutral anzugehen. „Ich möchte meinen eigenen Stil einbringen und so ein bisschen für frischen Wind sorgen.“ Gartz sieht es genauso: „Eine neue Leitung kann von Altbewährtem profitieren und zugleich mit eigenem neutralen Blick für Neuerungen sorgen.

Gartz‘ Erinnerungen

„Ich selbst habe im Jahr 1976 meinen Dienst in der Einrichtung aufgenommen. Seit 25 Jahren habe ich die Leitung inne.“ Damals, aus Hinsbeck kommend, habe Gartz gar nicht gewusst, wo genau sich der Katholische Kindergarten in Lobberich befindet. „Er ist ja ein wenig versteckt“, sagt sie schmunzelnd und fügt entspannt hinzu: „Ich habe hier so viele schöne Jahre mit meiner Arbeit verbracht. Sie hat mich sehr erfüllt, und ich möchte auf diesem Wege noch mal vielen, vielen Dank an alle sagen: an das Team, die fleißigen Eltern, den sehr engagierten Förderverein und an die Leitung des KGV. Es war eine wunderbare Zeit.“

Mit welchem Gefühl geht Gartz in den Ruhestand?

„Ich lasse die Zeit einfach auf mich zukommen. Ich freue mich auf mehr Zeit mit meiner Familie, meinem Enkelkind und auf die Arbeit im Garten. Ich lese gerne, und ich habe ein sehr gutes Gefühl bei der Übergabe an meine sympathische Nachfolgerin“, sagt Gartz lächelnd, „ich wohne ja quasi Zaun an Zaun mit dem Kindergarten. Sollte sie mich mal brauchen, bin ich gerne da. Auch Einladungen zu Feiern nehme ich natürlich gerne entgegen.“

Text und Foto: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

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