Jung und Alt auf Spurensuche


Aktionstag für Kinder und Menschen mit Demenz –

Grefrath (red). „Spurensuche – Mut zur Verantwortung“ – unter diesem Motto steht in diesem Jahr das Programm zum Internationalen Museumstag im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen. Zwischen 11 und 17 Uhr ist das Museum, Am Freilichtmuseum 1 in Grefrath, am Sonntag, 21. Mai, geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Aus diesem Grund hat sich das Museum – dem Motto entsprechend – einer besonderen Spurensuche gewidmet: der nach der eigenen Erinnerung. Kooperationspartner ist das Demenz Netzwerk Grefrath. „Wir möchten gemeinsam die Begegnung von Jung und Alt ermöglichen“, sagt Museumsleiterin Anke Wielebski. Das Programm richtet sich gleichermaßen an Menschen mit Demenz mit ihren Zugehörigen sowie an junge Familien mit Kindern. „Die ganze Familie wird auf ihre Kosten kommen“, verspricht Rabea Badeda, Projektleiterin des Museums.

Seit eineinhalb Jahren hält das Freilichtmuseum mit seinem pädagogischen Programm „Teddybär, Teddybär, dreh Dich um! Kindheitserinnerungen spielend entdecken“ ein spezielles Angebot für Menschen mit Demenz bereit. Diesen Menschen die Teilhabe am kulturellen Leben vor Ort zu ermöglichen, ist ein wichtiges Ziel des Teams. „Der Besuch von Kulturveranstaltungen ist für uns eine Selbstverständlichkeit, sollte aber auch jedermann möglich sein“, sagt Anke Wielebski. Das Museum mit seinen Angeboten spricht alle Sinne gleichermaßen an: Sehen, Gehör oder Geruch und kann so auch bei Menschen mit Demenz auf emotionaler Ebene Erinnerungen wecken. Das Programm zum Internationalen Museumstag setzt dort an und führt die Idee fort.

Zum Internationalen Museumstag dreht Clownpädagogin Peppina aus Dorsten zwischen 12 und 15 Uhr ihre Runden über das Museumsgelände und wird Jung und Alt verzaubern. Das Kaspertrio aus Berlin tritt zweimal auf: Um 14 Uhr spielen die Puppen das bekannte Märchen „Der Hase und der Igel“. Um 16 Uhr erklingen beim „Singen mit Minchen und Willi“ alte Schlager. Tanzen für Menschen mit und ohne Demenz bietet die Initiative „Wir tanzen wieder!“ um 15 Uhr an. „Menschen mit und ohne Demenz werden durch die unterschiedlichen Aktionen angesprochen“, sagt Nicole Geitner vom Evangelischen Altenzentrum Oedt, die Sprecherin des Demenz Netzwerks Grefrath ist. „Spiel, Spaß und Erinnerungen, aber auch Austausch und ein Zusammenkommen sind möglich.“

Es gibt auf dem Museumsgelände eine „Spurensuche“, einen Parcours der Begegnung, eine „Spurenrallye“, nostalgische Spiele, Vorführungen der Modelleisenbahn im Spielzeugmuseum, historisches Spinnen und Handweben, Kinderschminken sowie Kaffee und Kuchen, einen Grillstand und Brot aus dem historischem Steinbackofen.

Menschen, die sich über das Thema Demenz informieren möchten, finden Material und Gespräche an den Informationsständen der Partner im Demenz Netzwerk Grefrath. Im Rahmen der Netzwerkkooperation sind das Gerontopsychiatrische Zentrum des LVR-Klinikverbundes, das Demenzservicezentrum Niederrhein, der Pflegestützpunkt Grefrath, die Kreisvolkshochschule Viersen, die Diakonie Häuslicher Pflegedienst der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk sowie das Niederrheinische Freilichtmuseum am Projekt beteiligt.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert das Demenz Netzwerk Grefrath mit dem Modellprojekt „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“. Ziel des Bundesmodellprogramms ist es, Demenzerkrankten und ihren Angehörigen direkt in ihrem Wohnumfeld die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Weitere Informationen:

www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de und
www.lokale-allianzen.de

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