Spaß an der Verantwortung


Erfahrungen sammeln und Gutes tun –

Von Susanne Jansen

Hinsbeck. Im Mai erhielten zahlreiche Nettetaler für ihr herausragendes Engagement die Ehrenamtskarte. Heute gratuliert Nettetal aktuell Ralf Hendrix aus Hinsbeck recht herzlich. Er erhielt die Ehrenamtskarte NRW.

„Ich bin bereits in jungen Jahren ins Ehrenamt hineingewachsen: Mein Vater war Hausmeister im Jugendheim, und mein Großvater Küster“, berichtet Ralf Hendrix, der im wahrsten Sinne des Wortes in der Jugendbetreuung zu Hause war. Ob er eine so genannte soziale Ader habe, könne er nicht mit Bestimmtheit sagen. „Aber in meiner Kindheit habe ich zumindest auch Kontakt zu Außenseitern gesucht und gerne geholfen. Meine Familienmitglieder waren alle beim Deutschen Roten Kreuz, da kann es durchaus auch mit in die Wiege gelegt worden sein“, sinniert er schmunzelnd.

Bei der Stadtverwaltung Geldern ist Hendrix Mitarbeiter im Bereich Touristik, Kultur und Archiv. Er ist für den VVV Hinsbeck, den St. Martinsverein und auch für den Bauverein St. Peters Hinsbeck ehrenamtlich tätig. Was ihn an seinen freiwilligen Ämtern vor allem reizt, ist der Spaß an der Verantwortung, die Möglichkeit, immer wieder neue Erfahrungen zu sammeln und dabei Gutes zu tun.

„Man gibt etwas und bekommt etwas zurück. Man lernt viele Menschen aus allen Bereichen kennen, und man erfährt positive, aber auch berührende Geschichten.“ Nach der Jugendheimzeit habe der Hinsbecker längere Zeit kein Ehrenamt übernehmen können, da er überregional beruflich sehr eingebunden war. Später war er fast 15 Jahre lang Fußballtrainer und Betreuer von Jugendmannschaften des Vereins Rhenania Hinsbeck.

„Mir war es wichtig, den Kindern eine Beschäftigung zu geben, die vor allem Spaß macht“, betont er. Dazu fällt ihm spontan eine Anekdote ein. „Wir hatten früher eine sehr gute Fußballmannschaft, aber den Kindern war es vollkommen egal, ob sie gewinnen oder nicht. Für sie zählte nur der Spaß am Fußball.“ So gab es einmal ein Spiel in Grefrath, bei dem die Mannschaft schon nach der ersten Halbzeit zweistellig zurück gelegen habe. „Ich habe gedacht: Lass‘ einfach laufen, es bringt heute sowieso nichts. Schließlich gab es ein 28 zu Null, es war völlig vergeigt, und unter unseren Zuschauern und Eltern war die Stimmung unten.“ Anders bei den jungen Spielern: „Sie ließen natürlich ein bisschen den Kopf hängen, haben sich aber direkt für den Anschluss verabredet, um weiter im häuslichen Garten Fußball zu spielen. Ihnen ging es in erster Linie um den Spaß, und so sollte es auch sein!“, resümiert der Hinsbecker zufrieden.

Wie bringt der 51-Jährige das Ehrenamt mit seiner Familie unter einen Hut? Hendrix lacht. „Für das Ehrenamt, insbesondere wenn man mehrere hat, braucht man natürlich viel Zeit. Und man braucht eine Familie, die hinter einem steht. Meine Frau scherzt immer: Wenn du nicht da bist, können wir auch keinen Streit kriegen!“, sagt er lachend. Was er sich wünschen würde, wäre eine Vereinfachung der Gesetze für freiwillige Tätigkeiten, um das Ehrenamt weiter nach vorne zu bringen. Zu bedenken gibt er außerdem, dass es ebenso viele Ehrenamtler gibt, die gar nicht wahrgenommen werden, oder sich auch bewusst nicht in den Vordergrund drängen, wie zum Beispiel in der Nachbarschaftshilfe. „Auch sie leisten wertvolle und wichtige Arbeit.“

Text: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

Titelbild: Frohnatur Ralf Hendrix hat Spaß an der Verantwortung. Foto: Susanne Jansen

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