Bewusster Einsatz für Menschen


– Weltoffenheit und Toleranz leben –

Von Susanne Jansen

Lobberich. Alexandros Syrmoglou freut sich: Das Werner-Jaeger-Gymnasium (WJG) ist nun dem Netzwerk ‚Schule ohne Rassismus -Schule mit Courage‘ beigetreten, das deutschlandweit mehr als 3.800 Mitgliedschulen verbindet. Der kollektive Leitgedanke ist die Grundüberzeugung, dass alle Menschen gleich sind.

“Unsere Aufnahme in dieses Netzwerk alleine bedeutet jedoch nicht, dass wie von Zauberhand nun alle Menschen an unserer Schule auch diese Grundüberzeugung leben. Vielmehr verstehen wir sie als Auftrag, sie mit Leben zu füllen“, betont der Schulleiter. Ein Drittel der Schülerschaft am WJG habe einen Migrationshintergrund. „Viele von euch sprechen mit ihren Eltern zuhause eine andere Sprache als das Deutsche“, so Syrmoglou, „vielleicht gehört ihr einer anderen Glaubensgemeinschaft an als der katholischen oder evangelischen Kirche. Vielleicht esst ihr zuhause auch Speisen, die euren deutschen Mitschülerinnen und -schülern nicht bekannt sind.“

Das Kennenlernen anderer Kulturen und Länder bringe die Chance mit sich, Wirklichkeit und Kontext von unterschiedlichen Standpunkten aus weltoffen und tolerant zu betrachten. „Der aktive Einsatz für Menschen kann vermeiden, aufgrund fehlenden Wissens und unreflektierten Weitertragens alter Denkmuster Klischees zu entwickeln und aufrecht zu halten.“ Hier rundeten ein paar Spielsequenzen des Literaturkurses die gemeinsame Herzensangelegenheit empathisch erlebbar ab. So präsentierten die Schüler unter anderem Alltagsszenen mit bekannten rassistisch anmutenden Stereotypen und sich daraus ergebenden verletztenden Konsequenzen.

Auch Projektpatin Lea Fleck, Schauspielerin und ehemalige Schülerin des WJG (Abi-Jahrgang 2011), war zur feierlichen Übergabe von Urkunde und Plakette gekommen. Sie erzählt: „ Ich hatte nie das Problem, aufgrund meines Namens eine Wohnung nicht zu bekommen. In Bewerbungsgesprächen musste ich mich nicht für meine Herkunft oder einen Akzent rechtfertigen. Ich kann nicht mal behaupten, dass man seine eigenen Privilegien derart erkennt und infolgedessen sensibilisiert wird.“

Syrmoglou sagt lächelnd: „Die uns vom Netzwerk überreichte Urkunde ist Ausdruck der gemeinsamen Überzeugung, ein friedliches Zusammenleben aller Menschen weltweit möglich zu machen. Lasst uns aktiv werden und bleiben und heute damit beginnen, diese Bedingung in die Welt hinaus zu tragen!“ Nach einer kurzen Abstimmung wurde das überreichte Schild so platziert, dass es direkt beim Betreten des Schulgebäudes an rassismusfreies Denken, Sprechen und Handeln erinnert.

Weitere Informationen: www.wjg-nettetal.de/startseite und www.schule-ohne-rassismus.org/

Titelbild: Bei der feierlichen Übergabe (von links): Lea Fleck, Tristan Osterfeld (Kreis Viersen), Alexandros Syrmoglou und Mats Reinecke (Schülervertretung). Fotos: WJG

Text: Medienagentur Niederrhein, Susanne Jansen

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